Es gibt unzählige Formate auf Youtube und Co.,
bei denen man sich über alle möglichen Themen informieren kann.
Meist geschieht das in Form eines Interviews oder Erfahrungsberichts
(#DieFrage, #FrageinKlischee, #Y-Kollektiv, #PulseReportage, oder selbst produziertes).
Das sind alles mehr oder weniger coole Sachen.
Man kann sich schnell mit der Person identifizieren. Man ist auf Augenhöhe.
Und kann so aus erster Hand, wichtige, manchmal
einen selbst betreffende Informationen erhalten.
Alles Cool.
Um aber aus diesen Sachen einen wirklichen Nutzen
ziehen zu können und damit euch bei den
Interviews kein Bär aufgebunden wird
solltet ihr ein paar Dinge beachten:
- Sind die Menschen, die interviewt werden sind in dem Moment wirklich echt?
Gerade wenn die Kamera an ist, könnten manche entweder Dinge beschönigen oder dramatisieren, um sich und ihre Geschichte
besser darstellen zu können. (Nebenbei: Das machen wir alle.
Sobald eine Kamera läuft verhalten wir uns irgendwie anders, oder?)
2. Sind die Antworten auch wirklich Antworten auf die gestellte Frage?
Werden Informationen preisgegeben oder nur Phrasen gedroschen? Bestes Beispiel:
Die Interviews nach Fußballspielen: „Ja der Gegner hat es uns nicht leicht gemacht aber wir sind dran geblieben.
Uns hat heute die nötige Entschlossenheit und der Pass in die Tiefe gefehlt.“
Da lob ich mir doch das absolut ehrliche und legendäre Interview von Per Mertesacker.
3. Hier geht es immer um Einzelschicksale, die nicht verallgemeinert werden können.
Absolut wichtig. Wenn einer Pornodarstellerin/Prostituierten bei ihrem Geschäft
immer total einer abgeht, heißt das nicht, dass es allen so geht.
Wenn Frauen darüber berichten wie erleichternd eine Abtreibung gewesen ist,
heißt das nicht, dass es allen so geht. Schau hinter die Kulissen.
4. Bei Interviews ist es absolut wichtig welche Fragen gestellt werden.
Helfen die Fragen der Person ihre Geschichte zu erzählen oder zielen sie nur dahin,
dass am Ende raus kommt was eh raus kommen soll? „Sehen Sie es nicht auch so, dass…“.
„Sie sind doch auch der Meinung, dass…?“ – Fragen, die schon in die Ecke drängen,
ohne dem Menschen die Freiheit zu lassen.
5. Wer führt das Interview? Wer wird interviewt?
Hat dieser Mensch überhaupt was zum Thema zu sagen?
Wer hat das alles in Auftrag gegeben?
Grab tiefer.
Die Wahrheit liegt vor uns.
Wir müssen bei diesem Überangebot an Info’s nur fleißiger suchen.
Quellen:
Photo by Sam McGhee on Unsplash
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