„Berührungen zwischen Menschen gibt es viele.
Warum ist diese so anders? Warum empfindet man sie so anders?
Ich persönlich habe schon sehr enge Berührungen mit anderen Menschen erlebt.
[…] Ich habe sogar einen Zahnarzt erlaubt,
stundenlang in meinem Mund Dinge herauszubohren und mich fast zu Tode zu foltern.
Aber ein Trauma hat keine dieser Berührungen hinterlassen, Unversöhntheit und gebrochene Herzen gab es nicht.
Trotz der lebensrettenden Maßnahmen und zehn Tagen Krankenhausaufenthalt
nach einer Vergiftung fühle ich mich mit einem gewissen Arzt nicht einmal besonders verbunden.
Ja gut, dankbar natürlich schon. Aber heute kann ich mich gar nicht mehr an seinen Namen erinnern,
geschweige denn daran, wie er aussah, noch krasser: Ich weiß nicht einmal mehr,
ob es ein Mann oder eine Frau war.
Und das entkleidete Einswerden?
Warum hinterlässt das solche Spuren? Warum bringt es mitunter
die stärksten Gefühle und Emotionen, die der Mensch kennt, mit sich?
Was ist da aber auch soooo extrem anders? Was hat immer wieder manche Frauen
sogar dazu gebracht, lieber zu sterben, als sich vergewaltigen zu lassen?
[…]
Es geht eben nicht um eine äußere physische Haut-an-Haut-Berührung,
wie wenn zwei Menschen sich die Hände schütteln. Es geht eben um eine
radikale Aussage des Körpers, die radikalste, zu der der Mensch überhaupt fähig ist.“
(George Elsbett, God, Sex & Soul, 2014, 1. Auflage, S. 77f.)
Quelle:
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