Jetzt wird’s heiß – Befruchtung mal anders
„Nach einem langen, beschwerlichen Weg, hat Er Sie endlich gefunden.
Sie hat sich auf ihn vorbereitet (Reifung im Eierstock) und hatte hier und
da kleine (chemische) Wegweiser ausgelegt und (mit ihrem Progesteron) ihn immer
wieder neu motiviert weiter nach ihr zu suchen und nicht vorher aufzugeben.
Nun steht sie strahlend im
wunderschönen (Schleier)kranz (Corona radiata) vor ihm.
Nun begenen sich beide zum ersten Mal richtig.
So wie sie sind (verschieden). Jetzt muss er ihr den Schleier abnehmen
um wirklich zu ihr vordringen zu können.
Hat er ihren Schleier abgelegt, kann Er Ihr auf seiner ihm gegebenen
charmanten Art ihre Schutzzone (Zona pellucida) nehmen. Nicht schnell.
Sondern sanft. So dass Sie sich sich auflöst, regelrecht vor ihm zerschmilzt und
Sie ihn eindringen lässt. Sobald Sie Ihn erkannt hat, vollführen sie ihren „Hochzeitstanz“ (Befruchtung).
Beide lieben sich innigst, Er gibt sich Ihr ganz hin und sie umschließt ihn. Ihre Liebe füreinander
ist so exklusiv, dass kein anderer hinzukommen darf (Polyspermieblock
(Rohen & Lütjen-Drecoll, 2006, S. 26)).
Jetzt ist sie bereit alles loszulassen. (Abstossung 2. Polkörperchen)
und Er bringt sie somit zu ihrer vollen Reife. Er hatte bereits alles hinter sich gelassen
um zu ihr zu kommen, doch erst die Suche nach und der Weg zu Ihr brachte Ihn zur
vollkommenen Reife (Kapazitation) und nun hat Sie Ihm völlig den Kopf verdreht
(Auflösung des Spermienkopfes – Freigabe der männlichen 23 Chromosomen).
So verschieden sie auch sind. Ihre Herkunft, ihre Geschichte, ihr Ursprung.
All diese Unterschiede zwischen ihnen (Geschlechtszellen: Spermium und Eizelle)
zählen jetzt nicht mehr: Sie lieben sich heiß und innig. Sie geben sich ganz hin.
Er schenkt sich Ihr und Sie schenkt sich ihm. Beide verschmelzen miteinander
und von „diesem Augenblick an ist das ganze Schicksal besiegelt: denn die beiden
genetischen Erbteile sind schon unverwechselbar fixiert, auch bevor die betreffenden
Kerne verschmelzen. In diesem Moment begint ein neues Leben!“ (Galli, 2013, S. 132).
Nur in Verbindung miteinander können sie „ihr besonderes Kunststück vollbringen,
sich über das eintönige, unveränderliche Dasein […] hinausschwingen und etwas von
ihrer Substanz auf die künftigen Generationen übertragen, in denen sie sich auf diese Weise verewigen.“
(Shettles & Rorvik, 1987, S. 29)
Was soll das denn bitte?
Das klang nicht wirklich nach einem biologischen Vorgang,
sondern eher nach Geschlechtsverkehr? Haben wir zuviel kitsch und
romantische Gefühle in die Biologie gepackt und den einmaligen Vorgang
der Befruchtung hochstilisiert? Naja. Wir haben eigentlich beschrieben wie es wirklich ist.
Mehr dazu in der neuen Kaleb-Research ab S. 15.
Für alle, die dann doch Bock auf ein Video haben – Click this
Hier findest du die anderen Teile der „Back to the Roots“ Serie.
Quellen:
Bild-hält-ihre-Hand
Braut-Schleier
Paar-unter-Schleier
Braut-Kopf-verdreht
Schwarz-Weiß-Hand-halten
Paar-Baby-Ringe
Titelbild
ela
Hilfe ! 😀
Franzi
Ohh wie romantisch! 🥰
Sehr schön beschrieben. Hat was von Poesie!