Der Bundestag befasst sich heute mit der Frage
ob Pränataltest (vorgeburtliche Untersuchungen),
mit deren Hilfe man Trisomien erkennen kann,
zur Krankenkassenleistung werden sollen.
Es gibt erheblich Bedenken gegen eine Kostenübernahme,
im Blick auf den Schutz des ungeborenen Kindes.
9 von 10 Kindern, die eine Diagnose Trisomie 21
im Bauch ihrer Mutter erhalten, werden abgetrieben.
Jetzt schon.
Was passiert wenn der Test von der Krankenkasse übernommen wird?
Fühlen Frauen sich dann dazu gedrängt, solche Tests durchzuführen?
Was wenn ein positiver Befund vorliegt?
Abtreiben?
Was bedeutet es für das Kind?
„Für das Kind ist eine PND [pränataldiagnostik] gleichzusetzen mit einer
bedingten Existenzberechtigung. Konsequent zu Ende gedacht bedeutet dies, dass es diese im Falle
einer Auffälligkeit verwirkt. Der Abbruch ist dann der logisch folgende Schritt.
Doch gleichzeitig damit wird auch den Eltern die Berechtigung abgesprochen,
ihr Kind so anzunehmen und zu lieben und auf seinem Weg zu begleiten, wie es ist.“
(Sabine Scholz, Diplom-Psychologin)
Wenn wir die Debatte so scheinheilig führen
können wir die ganzen Inklusion
in die Tonne schmeißen:
„Alle Menschen sind gleich!“
Aber dann scheinbar erst nach ihrer Geburt.
Quellen
Photo by Edward Cisneros on Unsplas
Sabine Scholz in Schadt & Erhardt Seidl, Weitertragen,
1. Auflage, 2018 Books on Demand GmbH
Markus Richter
Es ist unglaublich, wie heuchlerisch und voller Doppelmoral diese Diskussion geführt wird. Die FDP wirbt mit einem Tweet dafür, dass jede Frauen „diskrimierungsfrei“ darüber entscheiden soll, welche Untersuchungen sie machen darf.
Menschenverachtend dabei ist nur, dass dies auf Kosten eines anderen Menschen ausgetragen wird. Niemand fragt nach dem Recht des Ungeborenen. Niemand aus der FDP schrie auf, als implizit die Tötung von behinderten Kindern gefordert wurde.
Dabei sagt unser Grundgesetz in Artikel 3 Absatz 3, dass niemand diskrimiert werden darf und das gilt gerade auch für behinderte Kinder die ihr Leben noch vor sich haben!
Aus der Geschichte sollte der aufgeklärte Mensch doch zur Genüge gelernt haben, wozu Eugenik und Selektion geführt haben. Ist gar nicht so lange her, wollen wir das wirklich wieder?