Die Diskussionen, ab wann menschliches Leben beginnt, gehen bis ins Unendliche.
Dabei ist eines interessant: die Forschung zu psychischen Auswirkungen vorgeburtlicher Erlebnisse.
Kann ein Zellhaufen ein Traumata erleben?
Zumindest beschäftigen sich zunehmend Therapeuthen und Forschungen mit der Thematik,
des alleingeborenen Zwillings.
Tatsächlich sind Mehrlingsschwangerschaften viel häufiger als tatsächlich angenommen,
über genaue Zahlen ist man aber nach wie vor nicht sichter:
„Eine Einschätzung ist deswegen so schwierig, weil Mehrlinge häufig vor der ersten Ultraschalluntersuchung absterben“
(Annegret Geipel, Leiterin der Pränatalen Medizin am Universitätsklinikum Bonn)
Man nahm bis vor etwa 50 Jahren an, das ein Fötus keinerlei Empfindungen hat,
weis aber mittlerweile um dessen Fähigkeit bei der Wahrnehmung der Mutter, Stimme des Vaters und sogar das Suchen
des Zwillings im Mutterleib und dessen Nähe.
Es gibt noch keine hinreichende Gesamtstudie zu diesem Thema.
Viele Psychologen beobachten gleiche Symptomatiken bei ihren Patienten,
denen ein Zwilling fehlt, beispielsweise Angst, Bindungsstörungen oder Hochsensibilität.
Kurzum kann ich aus eigenem Erleben berichten,
es gibt Fragen, die einen beschäftigen, obwohl man das andere Kind ja eigentlich nicht kennengelernt hat.
Oder hat man es doch?
Hab ich dem anderen Kind Platz weggenommen?
Würde es das Leben besser meistern als ich?
Wieso lebe ich und nicht das andere Kind?
Ich würde meine fehlende Zwillingsschwester niemals als Zellhaufen bezeichnen.
Und ja – manchmal frage ich mich, was sie wohl jetzt machen würde, welchen Beruf sie hätte usw.
~ zum nachdenken ~
la vida
Es ist der verwirrte, verletzte und schuldige Mensch,
der darüber diskutiert,
ob man Menschen vor der Geburt töten darf oder nicht.
Es ist der liebende, geheilte und uneigennützige Mensch,
der weiß,
dass wir kein Recht haben einem Menschen das Lebensrecht abzusprechen.
Egal ob vorgeburtlich, behindert, alt oder krank!
Mitmenschlichkeit sollte normal sein.
la vida
Zusatz:
Weil ich meinen Zwilling liebe, spreche ich ihm das Lebensrecht nicht ab.
Absolut logisch!
Meichßner Sebastian
„Kann ein Zellhaufen Traumata erleben?“ – Hier wird deutlich, dass es eben keine Zellhäufen, sondern Menschen mit Gefühlen und Erinnerungsvermögen, sind. Von Anfang an. Krass. Äußerst Interessant.
@ la vida: du hast absolut Recht –> eigene Verletzungen führen dazu, dass wieder andere verletzt bzw. sogar getötet werden. Kommen dann noch Fehlinformationen wie „das ist erst einmal nur ein Zellhaufen“ dazu…
Reiner Weigel
Nun ist das Thema Lebensrecht in aller Munde und Milliarden von Euro werden dafür ausgegeben, sollte das nicht auch weiterhin so sein? Sind noch nicht geborene Kinder nicht besonders schützenswert; sie sind nicht nur ein Zellhaufen sondern Leben, das es zu schützen gilt….