Kurz nach der Geburt passiert Erstaunliches im Gehirn einer frisch gebackenen Mami…
Ein überwältigender Beschützerinstinkt nimmt von ihr Besitz.
„Die mütterliche Aggression setzt ein. Ihre Stärke und Entschlossenheit,
den kleinen Menschen zu versorgen und zu schützen, verdrängen in ihren Gehirnschaltkreisen alles andere.
Sie hat das Gefühl sie könnte Berge allein mit ihrer Körperkraft versetzen, wenn es dem Schutz ihres Babys dient.
Ihr Gehirn – und damit auch ihre Realitätswahrnehmung – hat sich ein für alle Mal gewandelt.
Es ist vielleicht die größte Veränderung im Leben einer Frau.“
(Brizendine, 2007, S. 163)
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„Lassen Sie mein Kind in Ruhe!“
„Fassen Sie mein Kind nicht an!“
„Schauen sie gefälligst woanders hin!“
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Mami verteidigt ihr Baby.
Kein Grund sich auf den Schlips getreten zu fühlen.
Grund ihr Respekt zu zollen!
Was sagen die Leute im weißen Kittel dazu?
Susanna Carmona von der Universität in Barcelona hat die Veränderungen
im mütterlichen Gehirn untersucht und kommt zu folgenden Aussagen:
„Wir sahen, dass das Volumen der grauen Zellen bei schwangeren Frauen in manchen Gehirnregionen reduziert war.
Die Veränderungen waren so deutlich, dass wir allein anhand der Abbildungen
der Hirn-Scans mit 100 prozentiger Sicherheit sagen konnten,
ob das Gehirn zu einer Schwangeren gehörte, oder nicht.
Das blieb auch weiterhin so: Als wir die Frauen zwei Jahre nach der Geburt des Babys erneut untersuchten,
sahen wir, dass die meisten Veränderungen noch immer vorhanden waren. […]
Wir haben zwischen Müttern und Nicht-Müttern keine Unterschiede in der Gedächtnisleistung gefunden.
Die Veränderungen betrafen eher die Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen, ihre Gedanken zu verstehen.
Das ist etwas, das Mütter ständig tun: Sie versuchen, die Bedürfnisse des Babys zu interpretieren,
das ja noch nicht sprechen kann. Außerdem haben wir Hinweise darauf gefunden,
dass diese Veränderungen mit der Stärke der Mutter-Kind Bindung korrelierten.
Je ausgeprägter der strukturelle Umbau im Gehirn war, umso mehr Freude
hatten die Mütter nach eigenen Angaben daran, sich mit ihrem Kind zu beschäftigen.“
(Susanna Carmona)
Die Umstrukturierung im weiblichen Gehirn hat u.a. die Aufgabe die Mutter
auf soziale Funktionen vorzubereiten, denn sie hat vorrangig die Aufgabe, dem Baby Dinge beizubringen.
Fazit:
Mami wurde mit Superkräften ausgestattet, die es ihr ermöglicht haben
rund um die Uhr die kleine Welt ihres Kindes zu retten.
Sie kann sich in ihr Baby hineinversetzen und hat einen Röntgenblick der Gedanken lesen kann.
Sie besitzt nun die Fähigkeit sich selbst zu vergessen und alles, wirklich alles, zu geben.
Durch tägliches Training hat sie Aufopferungsbereitschaft gelernt.
Sie hat jetzt ebenfalls den Willen und den Mut ihren Schützling
gegen alles und jeden zu verteidigen, koste es was es wolle.
– Diese Kräfte versiegen in der Regel nie wieder. –
Mami wird nach der Geburt nicht grün,
rennt mit Fledermausmakse oder rotem S auf der Brust herum…
Das hat sie nicht nötig.
Sie kann es einfach…
#respectAllMoms
Quellen:
Photo by walking photographer from Pexels
Photo by Derek Thomson on Unsplash
+ Susanna Carmona
+ Louann Brizendine, Das weibliche Gehirn
2. Auflage, 2007, Hoffmann und Campe Verlag
Omi
„Diese Kräfte versiegen in der Regel nie wieder“
das kann ich bestätigen 😉