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Wohin führt Egoismus?

Aktuelle Seite: Start / Wert(voll) / Wohin führt Egoismus?
11. August 2025 von Sebastian Meichßner

Ich möchte niemandem zu nahe treten. Natürlich ist keiner von uns ein Egoist. 😉

Deswegen wollen wir ja auch nur mal theoretisch und nur kurz über den Weg des Egoismus nachdenken. Wir wollen zwei kurze Gedanken von Max Stirner und Robert Spaemann gegenüberstellen. Sicher, das Thema könnten wir endlos ausweiten. Wir belassen es aber heute hier mal in aller Kürze:

Max Stirner schreibt in „Der Einzige und sein Eigentum“, dass es egoistisch ist, „keiner Sache einen eigenen oder ‚absoluten‘ Wert beizulegen, sondern ihren Wert in Mir zu suchen.“1 Sicher, es gibt Dinge, die keinen absoluten und auch keinen eigenen Wert haben. Manche Dinge sind eben Geschmackssache. Und wiederum andere, wie die Menschenwürde, wären eine absolute Sache.

Deswegen fragt Robert Spaemann nochmal nach, was denn der Grund dafür sei, dass wir alle den Menschen als absoluten Selbstzweck ansehen sollten? Also als „etwas, was schlechthin in sich steht und seinen Sinn nicht erst in einer Funktion für irgendetwas anderes gewinnt.“2 Das klingt zwar ähnlich wie oben Stirner, meint aber was völlig anderes. Denn dieses „in sich stehen“ meint den ganzen Menschen, die Menschheit. Stirner kapselt sich daraus egoistisch ab. Und damit kann der Selbstzweck letztlich auch keine Funktion nur für mich allein haben. Spaemann schreibt, dass „der Begriff der Menschenwürde […] die Eigentümlichkeit eines Wesens [meint], das gerade nicht nur ‚Selbstzweck für sich‘, sondern ‚Selbstzweck schlechthin‘ ist.“3 Also, nochmal, würde sogar Stirners egoistischer Ansatz zu kurz greifen. Es wäre zu wenig nur für mich wertvoll zu sein. Laut Spaemann müsste ich an sich schon wertvoll sein. Klingt komisch, is‘ aber so.

„Denn wenn dieser Mensch nur ein Wert für sich und nicht ein Selbstzweck ‚an sich‘ ist, dann gilt für den perfekten Mord an ihm: wenn das Subjekt, dem sein eigenes Leben wertvoll ist, beseitigt ist, kann von einem Verlust einer ‚Wertminderung‘ nicht mehr die Rede sein.“ Wenn der Wertcharakter meines Lebens nur abhängig von mir war, da mein Leben allein für mich wertvoll gewesen ist. Und wenn ich nicht mehr bin, dann, tja, schade. „Und genauso ist es mit der Vernichtung der Menschheit durch eine große atomare Katastrophe. Wenn der Wert nur relativ auf wertende Subjekte ist, so kann man die Vernichtung der Gesamtheit aller wertenden Subjekte nicht ein Verbrechen nennen. Denn diese Subjekte haben keinen Verlust erlitten, wenn sie verschwinden. Existenz ist nicht eine Eigenschaft, durch deren Verlust man ärmer wird, da man ja nicht ärmer sein kann, wenn man nicht mehr ist. Nur unter zwei Voraussetzungen verhält es sich anders: entweder, wenn der Mensch seinen eigenen physischen Tod überlegt, so daß das Subjekt, welchem Unrecht geschah, weiterexistiert. Oder aber, wenn Gott existiert“.4

Diesen Gedanken, in ähnlichem Gang, gibt es bei „Ist uns Menschen Würde unmöglich?“ näher erläutert.

Titelbild: https://unsplash.com/de/fotos/nahaufnahme-des-tunnels-RdRfJvXyZeU?utm_content=creditShareLink&utm_medium=referral&utm_source=unsplash

  1. Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, LIWI Verlag, 2020, S. 120; http://max-stirner-archiv-leipzig.de/dokumente/1844-Der-Einzige-und-sein-Eigentum-(1845-1893-1991).pdf, S. 89 von 211, zuletzt aufgerufen am 05.08.2025. ↩︎
  2. Robert Spaemann, Über den Begriff der Menschenwürde, in Texte zur Menschenwürde, Reclam, 2019, S. 232. ↩︎
  3. ebd., S. 232f. ↩︎
  4. ebd., S. 233. ↩︎
Kategorie: Wert(voll)Schlagwörter: Egoismus, Feminismus, sexuelle Selbstbestimmung
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