Wir kommen noch nicht ganz los.
So vom Frauentag meinen wir.
In unserem Glas ist noch ein gewisser Bodensatz:
Frau Linder schrieb es und Mara Hvistendahl schreibt es auch:
Das falsche Geschlecht zu haben kann mitunter tödlich sein.
2005 errechnete ein Demograf namens Christoph Guilmoto, „dass
heute in Asien 163 Millionen Frauen mehr leben würden, wenn dort
das Geschlechterverhältnis bei der Geburt (normal: 100 Mädchen zu 105 Jungs)
in den zurückliegenden Jahrzehnten sein natürliches Gleichgewicht“
behalten hätte (Hvistendahl, 2011, S. 26).
Wir hatten bereits hier darüber berichtet, dass die Möglichkeiten von
Schwangerschaftsuntersuchungen in vielen Ländern für
das weibliche Geschlecht nicht nur ein Segen sind.
„Mit anderen Worten: Die Kombination von Ultraschalluntersuchungen und Abtreibung
hat über 160 Millionen Frauen und Mädchen schon vor der Geburt als Opfer gefordert –
und das allein in Asien.“ (ebd., S.28f.)
Mal nur so zum Vergleich: Wenn „aus der US-amerikanischen Bevölkerung 160 Millionen
Frauen verschwunden wären, würde man das merken: 160 Millionen, das
ist mehr als der gesamte Frauenanteil.“ (ebd. S.29) Stellt euch mal die USA
ohne Frauen vor. Deutschland geht in dieser riesigen Zahl komplett unter,
denn da leben derzeit ca. 42 Millionen Frauen.
Aber wir sind abgeschwiffen. Sorry. Kommen wir zur:
Frage des Tages
„Wenn es bei Abtreibung um die sexuelle Selbstbestimmung der Frau
und das Recht auf ihren eigenen Körper geht:
Wann beginnt dann dieses Recht?“
Naja. Das Thema scheint bei der Gender-Equality-Society soo beliebt ja nicht zu sein.
„In Berichten über globale Genderfragen wurde das Ungleichgewicht im Zahlenverhältnis
der Geschlechter völlig ignoriert: Man schrieb sehr ausführlich über die rechtliche,
wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung der Frauen, dagegen kein Wort über
die offensichtliche Tatsache, dass deren Reihen sich lichten.“ (ebd. S. 28)
Quellen:
Mara Hvistendahl, Das Verschwinden der Frauen, 2011,
Deutsche Erstausgabe 2013, Deutscher Taschenbuch Verlag
Bilder:
Asiatin mit Regenschirm
Leere Stühle
Titelbild
Lady in Red
Ich freue mich immer über diese absolut logischen Artikel.
Weiter so!