Der Berufsverband der Frauenärzte, der deutsche Hebammenverband,
der Pro Familia Bundesverband und die Deutsche Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) u.a. haben in einem Brief an
Gesundheitsminister Jens Spahn Alarm geschlagen.
Warum und weshalb, lest ihr hier:
Grund:
Das Magenmedikament Cytotec wird in sehr vielen deutschen Kliniken,
im sog. „Off-Label-Use“ zur Geburtseinleitung verwendet.
„Off-Label“ meint an der Stelle:
Das Medikament ist nicht dafür zugelassen, wird aber hierfür verwendet.
Der Hersteller wollte dieses kostengünstigere Medikament (Cytotec)
nicht für die Geburtshilfe zulassen…
Im „Off-Label-Modus“ werden quasi die Nebenwirkungen zur Hauptwirkung erklärt,
weil im Fall von Cytotec, es neben der Wirkung für den Magen auch das Zusammenziehen
der Gebärmutter zur Folge hat.
Cytotec wurde aber schon länger nur noch importiert und
nicht mehr direkt von Pharmafirmen in Deutschland verkauft.
Nun wird das Medikament scheinbar „knapp“ bzw.
der Zugang zu Cytotec bürokratisch so schwer,
da der Import bestimmten gesetzlichen
Regelungen unterliegt.
Bedenkliche Nebenwirkungen
Cytotec hatte in der Geburtshilfe in den vergangen Jahren einen eher berüchtigten Ruf erhalten.
Es wurde von gerissenen Gebärmüttern, schweren Komplikationen für Mutter und Kind
und sogar von dessen Tod in Zusammenhang mit Cytotec, berichtet.
Aber die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat hier dazu
Stellung bezogen und den Gebrauch in der Geburtshilfe sinnvoll und plausibel verteidigt.
Im Brief an Herrn Spahn werden neben der Geburtshilfe, außerdem große Bedenken
über „die Betreuung von Frauen in Notsituationen (insbesondere solchen,
die tabuisiert sind)“ geäußert.
Denn Cytotec wird nicht nur zur Geburtseinleitung i.d.S. verwendet.
Bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch wird es ebenfalls als zweite Pille,
zum ausstoßen des abgestorbenen Babys aus der Gebärmutter verwendet.
(Das Medikament gehorcht und löst auch in diesem Fall „Wehen“ aus.
Nur hier viel zu zeitig und mit einem vorher verhungerten Kind.)
Aber seht selbst:
Cytotec hat als Wirkstoff das im Video genannte „Misoprostol“.
In der richtigen Dosierung für…
…mehrere weitere Einsatzbereiche?
Es gibt aber bereits „Angusta 25 Mikrogramm Tabletten“ als zugelassenes
Arzneimittel für die Geburtseinleitung. Dieses Medikament hat
das benötigte „Misoprostol“ in der richtigen Dosierung. So sagt es
zumindest das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Die sich an Spahn wendenden Ärzte schrieben aber, dass jenes Mittel
für mehrere weitere Einsatzbereiche zu niedrig dosiert sei.
„MisoOne“ ebenfalls ein Misoprostol-Präparat hingegen,
sei für manche Eingriffe zu stark dosiert.
Spätestens an dieser Stelle sind wir raus.
Warum einen offenen Brief an den Gesundheitsminister
schreiben, wenn doch Medikamente für die gewünschte Wirkung
vorhanden und zugelassen sind?
Die Ärzte und Verbände lassen am Ende die Katze aus dem Sack.
Der bürokratische Aufwand bei der „Off-Label“ Anwendung von Cytotec ist sehr hoch,
das erschwert den Zugang zum Medikament für die Verwendung von medikamentösen
Schwangerschaftsabbrüchen, was dazu führen kann, dass weniger Praxen diesen anbieten.
(so zitiert die DPA den Brief.)
„Nochmal für mich zum mitschreiben:“
Es handelt sich hier um ein Medikament, das aus Kostengründen als Magenmittel
zugelassen wurde. Dessen „Nebenwirkungen“ werden in der Geburts- bzw. Frauenhilfe verwendet.
Und der eigentliche Grund für den offen Brief an Herrn Spahn ist die Sorge, dass
es bald weniger Praxen geben könnte, die einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch
anbieten, weil der bürokratische Aufwand zu hoch ist?
Ernsthaft?
Wenn es hier wirklich um Frauenhilfe gehen würde, würden
diese „hilfsbereiten“ Menschen doch wohl auch diesen Aufwand auf sich nehmen.
Schließlich handelt es sich hier um Frauen in Not. Und das meinen wir
ehrlich und ohne Zynik.
P.S. Schreibt uns doch bitte einen offenen Brief
wenn ihr den Frauen ernsthaft helfen wollt
(anstatt an und mit ihnen Geld zu verdienen).
Erfahrungsbericht und Hilfe
Wie so ein medikamentöser Abbruch abläuft seht ihr oben in den Videos.
Wie Nina S. ihren medikamentösen Schwangerschaftsabbruch erlebt hat erfährst du hier.
Solltest du in einer Notsituation sein,
findest du garantierte Hilfe bei folgenden Stellen:
Kaleb e.V. und deren Stellen vor Ort
1oooPlus – Beratung und Hilfe
Rahel e.V. – Abtreibung und nun?
Du suchst Hilfe in deiner Nähe? Hier nach PLZ gelistet.
Hier gibts eine Liste mit unterschiedlichsten Hilfen.
Anrufen? 0800 / 36 999 63 von VitaL oder die
0800 606767 von ProFemina
– 24 Std am Tag 7 Tage die Woche,
das ganze Jahr hindurch und für dich kostenlos!
Quellen:
Titelbild
Laptopbild
Tablettenbild
Briefschreibbild
Bericht über Brief an Gesundheitsminister Spahn – hier und hier
ela
„Bleichgesicht spricht mit gespaltener Zunge.“
Sehr viele Bleichgesichter reden mit gespaltener Zunge!!!
Was nicht alles für uns Menschen schon getan wurde
an zerstörerischen Regeln, Gesetzen und medizinischen Abhängigkeiten.
Sie wollen uns ‚retten‘ vor (dem Segen in) unserem Leben.
Da braucht es immer wieder Weisheit und ein klares: DANKE, NEIN!
Hebamme
In der Geburtshilfe ist das Medikament nicht unüblich und ja, es ist ein Müh mehr Bürokratie, mit Aufklärungsgespräch durch den Arzt und Unterschrift der Frau auf einem Aufklärungsbogen. Aber das ist doch kein Problem.
Im Gegenteil, ich finde es zu jedem Zeitpunkt einer Schwangerschaft wichtig die Frauen kompetent zu beraten, mit allen Pro’s und Contra’s und diese selbstbestimmt Entscheidungen treffen zu lassen.
Horcht eine Schwangere aufmerksam in sich hinein, wird sie spüren was gut ist für sie und das Kind.
Leider wird den Frauen manchmal das eigene Körpergefühl abgesprochen.