In der griechischen Mythologie gab es den Prokrustes. Als Riese, hatte er die Vision, dass alle Menschen irgendwann gleich (groß) sein werden. Er hatte auch schon eine Idee wie er dabei behilflich sein konnte.
Die Sage berichtet davon, dass Prokrustes Menschen in sein Bett einlud. Keine Angst. Es wir nichts perverses. Sein Bett diente lediglich als Maßstab. Alle, die zu groß für sein Bett waren, denen hackte er kurzerhand die überstehenden Gliedmaßen ab. „Jetzt passts“. Und alle, die zu klein waren, die kamen auf den Amboss. Dort wurden sie so lange behämmert und gestreckt bis sie groß genug für sein Bett waren. Es musste quasi alle gleich ins Bett und gleich wieder raus.
Der Mythos lebt…
Der Gedanke fasziniert bis heute: Hat man den Leib als „Medium des Subjekts erst einmal entgrenzt, von seinen natürlichen Vorgaben befreit und sind körperliche Unterschiede […] für obsolet erklärt, […] dann ist das Ziel in Reichweite: die Gleicheit […] und damit die herrschaftsfreie, chancengleiche Beziehung“1 unter den Menschen.
In Prokrustes Fall war es die unterschiedliche Körpergröße, in unserer Zeit sollen es scheinbar die Unterschiede zwischen den Geschlechter sein, die für Konflikte, Ungleicheit und Leid sorgen.
…in der feministischen Außenpolitik
Apropos Amboss und behämmert. Die Bundesregierung hat sich ja einer feministischen Außenpolitik verschrieben. Was man u.a. darunter zu verstehen hat, erklärt das Centre for feminist foreign Policy in ihrem Manifesto „Eine Feministische Außenpolitik für Deutschland„:
„Eine Feministische Außenpolitik für Deutschland setzt in der Interaktion mit anderen Staaten und supranationalen Organisationen, in multilateralen Foren, im Austausch mit der Zivilgesellschaft und gesellschaftlichen Bewegungen – in allen außenpolitischen Belangen – einen Schwerpunkt auf feministischen Frieden, Geschlechtergleichberechtigung, Klimagerechtigkeit und die Beseitigung von Ungleichheiten, weil sie darin die größten Hürden für einen nachhaltigen Frieden erkennt. Sie fördert und schützt die Menschenrechte und rückt die Lebensrealität marginalisierter Gruppen in den Vordergrund. Sie bricht koloniale, rassistische, patriarchale, sexistische, ausbeuterisch kapitalistische und militarisierte Machtstrukturen auf. Eine Bundesregierung, die sich einer Feministischen Außenpolitik verschrieben hat, übernimmt Verantwortung und Rechenschaftspflicht gegenüber den Betroffenen ihrer Politik und stellt erhebliche Ressourcen bereit, um diese Vision zu verwirklichen.“2
Also, der Herr Dr. Prokrustes kommt gleich, bitte schon mal hinlegen und die Hose hoch krempeln.
Ach nein. Mist. In meinem Fall wäre das ja „Hose runter“…
Gleichheitsideologien fordern eben ihren Tribut. Schnipp Schnapp.
Quellen:
1: Susanne Kummer; Das Unbehagen in der Gleicheit; in Handbuch für Lebensschutz und Lebensrecht; Hrg. Balkenkohl und Rösler; 2010; Bonifatius GmbH; S. 618
2: https://static1.squarespace.com/static/57cd7cd9d482e9784e4ccc34
/t/6155daf1157bfd3bdf598a93/1633016563247/CFFP-Manifesto-DE-Final5.pdf; S. 15
3: Die Bibel; 1. Mose 1,26-27; Schlachter Übersetzung
Bilder: Prokrustes; Geschockter_Mann; Holz_Puppen; Titelbild, Mann_und_Frau
ela
Einfach nur krank !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!