Der Internationale Weltfrauentag war ursprünglich ins Leben gerufen worden,
um den Forderungen des Frauenwahlrechts sowie der immer noch nicht vollständig
erreichten Gleichberechtigung von Frauen in Familie und Beruf Nachdruck zu verleihen.
Erstmals fand der Tag am 19. März 1911 statt. Ab 1921 dann jährlich.
Und über 100 Jahre später sind wir immer noch keinen Schritt weiter?
Damals kam es den Frauenverbänden auf die Durchsetzung legitimer Rechte an.
Sie wollten, dass Frauen aufstehen und frei, selbstbestimmt und
konstruktiv an der gesellschaftlichen Gestaltung mitwirken können.
Der heutige Feminismus knüpft offensichtlich an diese Forderungen an.
Er will „das Schweigen brechen, anstatt zu leiden“ – titelt ein Flyer zum heutigen Tag.
Außerdem habe sich „Seit 1889 […] am Grundkern der Forderungen nichts geändert:
Gleichstellung der Geschlechter! Mehr Politische Teilhabe!“
(Flyer zum „Frauenkampftag“ 08. März 2021)
Aber sind die Forderungen damals wie heute so identisch?
Hat sich seit 1889 so wenig geändert?
Wenn die Frauenrechtler/innen in unserer Zeit die Abschaffung
„der Frauenunterdrückung postulieren, können
sie nicht dasselbe meinen wie die Frauen um 1900,
denn die damaligen Mißstände sind beseitigt.“
(von Padberg, 1985, S.55)
Das andersartige Verständnis von ‚Unterdrückung‘, z.B. in der Zeit nach der sexuellen Revolution,
zeigte sich in folgenden Zielen des feministischen Befreiungsprozesses: „Kontrolle über den eigenen Körper;
Entwicklung von Alternativen zur Kernfamilie und Heterosexualität; Suche nach neuen Methoden einer befreienden Kinderbetreuung; ökonomische Unabhängigkeit; Zerstörung der geschlechtsspezifischen Rollen in der Erziehung
[hier und hier], den Medien und am Arbeitsplatz; Beseitigung der männlichen Autorität und Besitzherrschaft
über die Frau und die Überwindung von Gefühlsbeziehung.“ (ebd.)
„Diese Ziele gehen weit über die der früheren Frauenbewegung hinaus, denn sie richten
sich gegen die Grundlagen der Auffassung von der seinsmäßigen Verschiedenartigkeit der Geschlechter.
Eine Übereinstimmung zwischen der damaligen Frauenbewegung und dem heutigen Feminismus ist danach
kaum noch zu erblicken.“ (ebd., S.55f.) Denn die Frauenbewegung damals akzeptierte
die Gleichwertigkeit und strebte keine Gleicheit an.
Feminismus im neuen Gewand
Was war geschehen?
Waren die Frauenrechtlerinnen der ersten Stunde noch gegen Abtreibung und für Familie,
ist der Feminismus heute, geprägt vom Kampf um sexuelle Gesundheit und reproduktive Rechte.
Dabei steht in Deutschland die Abschaffung des §218StGB sehr stark im Mittelpunkt.
Es wird mit Vehemenz die Auflösung der konservativen Familie und eine neue Sexualität gefordert.
Das verwundert wenig, wenn man weiß, dass der neue Feminismus „das andere Geschlecht“
von Simone de Beauvoir als seine Bibel sieht. Darin streitet Beauvoir gegen die „Sklaverei der Mutterschaft“,
welche ihr durch das Gebären aufgezwungen würde und fordert logischerweise ein Recht auf Abtreibung.
(Simone de Beauvoirs Geschichte liest du hier)
Mit diesem Schrei nach Gleicheit der Geschlechter wurde die Frauenbewegung in den
Kampf gegen die Geschlechtsrollendifferenzierung gestürzt und
zielt nun im Grunde auf ein neues Menschenbild ab.
„So gesehen, stellt sich natürlich auch die Frage nach der Berechtigung der feministischen Forderungen.
Wurde die Frauenbewegung von breiten Schichten der Frauen getragen, weil ihre Ziele allgemein akzeptabel waren,
so stellt sich der Feminismus eher als elitärer Zirkel dar, der seine Ideale von Selbstverwirklichung
und Narzißmus als Glücksmethode der ganzen Gesellschaft aufdrängen möchte.“
(von Padberg, 1985, S. 57)
Dabei ist Selbstverwirklichung seinem Wesen nach ein egozentrisches Ideal,
das, ernst genommen, die Ehe, jedes Team, die Gesellschaft
und die Weiblichkeit an sich gefährdert und zerstört.
Quellen:
Lutz von Padberg; Feminismus; 1985; 1. Auflage;
Verlag und Schriftmission der Ev. Gesellschaft
ela
Der Mensch ist eben nie lange zufrieden mit dem Erreichten.
Irgendwann hätten die Frauenbewegungen mal sagen müssen:
Jetzt ist gut, wir haben mittlerweile sogar eine Bundeskanzlerin.
Frauen können alles erreichen.
Aber das was ihr Herz antreibt sind Verletzungen und Hass.
Sie sind bereit dafür zu töten, zu mobben, zu zerstören
und zu verfolgen.
Mit dieser Art ‚Frauenrecht‘ und ‚Feminismus‘ habe ich als Frau
nichts zu tun und nichts gemeinsam.
Da schäme ich mich eher fremd.