1908 in Paris geboren, wird Simone de Beauvoir später
zu einer der wichtigsten feministischen Theoretikerin des 20. Jahrhunderts.
1949 veröffentlichte sie mit „das andere Geschlecht“
den Grundstein des modernen Feminismus.
Im Alter von 21 Jahren, lernte sie den zwei Jahre älteren Philosophen
Jean Paul Sartre kennen, der im Begriff war seinen Existenzialismus zu veröffentlichen.
Sartre war der Meinung, dass der Mensch verurteilt ist, frei zu sein.
Es gäbe keinen Gott, keine menschliche Natur, die bestimmen was und wer wir sind.
Wir müssen uns für alles selbst entscheiden.
Diese Idee lebt heute weiter…
Sartre entschied sich 1929 eine Beziehung mit Simone de Beauvoir einzugehen.
Die beiden Theoretiker schlossen einen Pakt, den sie „Liebesbeziehung in Freiheit“ nannten:
„Sartre war nicht zur Monogamie berufen“ schreibt Beauvoir. „Er war gern in der Gesellschaft von Frauen,
die er weniger komisch fand als Männer. Er war nicht bereit, mit 23 Jahren für immer auf die
Freuden der Abwechslung zu verzichten. ‚Bei uns beiden‘, erklärte er mir unter Anwendung
seines Lieblingsvokabulars, ‚handelt es sich um eine notwendige Liebe: es ist unerläßlich,
daß wir auch die Zufallsliebe kennenlernen.'“
(Beauvoir zitiert nach Simpfendörfer, S. 24)
Ihre Beziehung wurde zum Rollenmodell der freien Liebe.
Sartre war mit 23 Jahren nicht bereit…
…und er machte regen Gebrauch von diesem Abkommen
und „genoss“ die Zufallsliebe. Beauvoir litt.
Mit ihren Romanen „Sie kam und blieb“, über die Liebe zu dritt
und ‚Eine gebrochene Frau‘ beschreibt sie den hohen psychischen Preis, den sie zu zahlen hatte.
Die ständige Furcht von einer jüngeren, schöneren Frau ersetzt zu werden, trieb sie um.
Sie versuchte die sexuellen Beziehung Satres immer wieder
als minderwertig herunterzuspielen, um sich so Trost zu verschaffen.
Sex sei ohne Sinn und Ziel.
Dies brachte sie später dazu Sexualität generell so zu sehen:
Ohne Sinn und Ziel ist auch Homosexualität keine Besonderheit
und das „Produkt“ der Sexualität ebenfalls minderwertig.
Was hielt sie bei Sartre?
Unter anderem dies, dass er ein anerkannter,
einflussreicher, berühmter Philosoph war,
sie eine berühmte Schriftstellerin werden wollte.
Die Aussicht auf den Anteil an seinem Ruhm
und die Vorteile seines Einflusses brachten sie dazu,
sich immer mehr zu verleugnen und
völlig mit Sartre übereinstimmen zu wollen.
Außerdem ließ seine Philosophie und ihre neue Weltanschauung
keine gutbürgerliche Ehe mehr zu: „Heiraten ist eine Pflicht,
einen Liebhaber nehmen ein Luxus.“ so Beauvoir.
Indem sie immer mehr mit Sartre’s Idee einer „Liebesbeziehung in Freiheit“ versuchte zu kooperieren
und ihre Bedürfnisse nach Liebe und Treue keine Berücksichtigung fanden,
verkümmerten „ihre weiblichen Eigenschaften und Fähigkeiten
zugunsten Sartres Ansprüchen und Lebensstils.
So verlor Beauvoir sukzessiv die eigene frauliche Identität.“ (S. 43)
Psychologen wissen, dass die geistig-seelische Verfassung des Menschen
enormen Schaden nimmt, wenn man wesentliche Ansprüche der eigenen Person
preisgibt, sie verrät, und sich mit Eigenschaften einer anderen über-identifiziert.
„Was sich also in ihrem Lebenszusammenhang als Symptome psychischer Überlastung äußerte,
wandelte Beauvoir zur feministisch-logischen Weltanschauung.“ (S.44)
Sie versuchte nicht sich gegen Sartre zu behaupten und ihren Kummer über
die Missstände ihrer Beziehung zur Sprache zu bringen.
Sie richtete sich stattdessen gegen sich selbst und deutete die Realität so radikal um,
dass ihre neue Definition von Frau-sein „schmerzlos“ in ihre Situation passte.
Wahre Liebe und Treue passten nicht mehr zu den Bedürfnissen einer Frau.
Das hatte sie selbst erfahren und dies musste sie, um überleben zu können, weg deuten.
Sie fügte sich Satre, verleugnete sich und ihre weiblichen Bedürfnisse
und rief allen Frauen zu es ihr gleich zu tun.
„‚Das andere Geschlecht‘ spiegelt die Beauvorische Feindlichkeit gegenüber allem Weiblichen wieder.“
(S. 53)
Quellen:
Bild 1
Bild 2
Titelbild
Alle Zitate sind dem Buch
Verlust der Liebe – Mit Simone de Beauvoir in die Abtreibungsgesellschaft,
Karl Simpfendörfer, 1990, 1. Auflage, Christiana Verlag
entnommen.
Weiterführend: Die globale sexuelle Revolution, Gabriele Kuby,
2012, 1. Auflage, fe- medienverlags GmbH
omi
„Der Egoist und sein freiwilliges Opfer“
Ein absolut unattraktives Lebensmodell !!!
Markus Richter
Absolut nicht erstrebenswert!!