Heute war es endlich soweit. Nach anderthalb Jahren Vorfreude, konnte im Schönblick der Kongress „Leben.Würde“ endlich stattfinden. Herzlich wurden wir begrüßt, wunderbar hat man uns gleich am ersten Abend bewirtet und um 19:30 Uhr mit Spannung zum Auftaktabend erwartet. Und der hatte es in sich. Das Podium war mit Alexandra Maria Linder, Cornelia Kaminski, Christine Lieberknecht, Sandra Sinder, Carmen Czampiel und Paul Cullen, hochkarätig besetzt:
Alexandra Maria Linder begrüßte im Namen des Bundesverband Lebensrecht alle Anwesenden zum größten, deutschen Pro-Life Kongress. Noch nie, sagte sie, wären so viele Organisationen und Lebensrechtler an einem Ort versammelt gewesen. Ziel dieser Veranstaltung soll es sein sich fachlich mit lebenswichtigen und zukunftsbestimmenden Themen auseinanderzusetzen, sich zu vernetzen und, vor allem an diesem Eröffnungsabend, einen Überblick über die vielen wichtigen Themenbereiche zu erhalten.
„Beratung befähigt die Frauen zur Selbstbestimmung“
Sandra Sinder eröffnete diese Runde mit einem Einblick in die Schwangerschaftskonfliktberatung. Sie bestätigte u.a. die erst kürzlich veröffentlichte Studie, welche besagt, dass ein Großteil der Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt Durck durch Dritte, und da vor allem durch den Partner, erfahren. Sinder sagte, dass ihr sehr viele Frauen signalisieren würden wie wichtig für sie das „Ja“ des Vaters zum Kind ist.
Auf den Vorwurf, dass Beratung bevormundend wäre, entgegnete Sinder, dass Selbstbestimmung, wie sie gerade oft angepriesen wird, ein Ammenmärchen sei. Die Frauen im Schwangerschaftskonflikt seien in Angst, Panik und Verzweiflung. In so einem Zustand geht die Selbstbestimmung gegen Null, sagte sie. Deswegen ist es Aufgabe der Beratung die Frauen wieder zu ihrer Stärke, zu ihrer Kraft, zu führen, durch die Beratung den Druck, die Angst, die Panik lindern. Beratung soll solidarisch mit den Frauen sein, sie verstehen, schätzen, sehen, hören und annehmen. Sie begleien. Sie soll den Frauen signalisieren: „Du bist hier nicht allein.“ So unterstützt würden Frauen wieder zu einer echten Selbstbestimmung befähigt.
„Dieser Kongress geht alle an…“
…sagte die ehemalige Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht. Die Themen, die hier behandelt werden, seien nichts für irgendeinen „Inner Circle“ von Lebensrechtlern. Es gehe um grundsätzliche Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und um Fragen unseres Bewusstseins vor Gott und den Menschen, womit sie auf die Präambel des deutschen Grundgesetzes anspielte.
Frau Lieberknecht sprach u.a. über eine „Zeitenwende mit Ansage“, den Zusammenhang und die Wechselwirkung zwischen „Menschenbild und Lebensrecht“ und „Menschenbild und Demokratie“. Wem das jetzt nichts sagt, wir haben unten die Veranstaltung als Video nochmal zum nachschauen. Danke an dieser Stelle an EWTN.
Lieberknecht forderte die Anwesenden auf, dass, ganz gleich wem wir im politischen Raum gegenüberstünden, wir einladend bleiben, aber entschieden den Euphemismen, die gegen das Leben sind, widersprechen sollen.
Ob sie denn auch eine Ermutigung für die Teilnehmer hätte, fragte Alexandra Linder. „Ja! Natürlich! Unverdrossen weiter machen.“ Dabei wies sie auf die Errungenschaften der Technik, wie z.B. den Ultraschall, hin und stellte fest, dass diese Fortschritte der Wissenschaft uns Mut machen können. Diese helfen dabei immer neue Aspekte des Wunder des Lebens zu entdecken.
„Der Tod darf nie das Behandlungsziel sein!“
Anschließend wurde Paul Cullen, Vorsitzender der Ärzte für das Leben, von Cornelia Kaminski interviewt. Cullen setze sich sehr dafür ein, dass Ärzte Oasen finden, wo sie weiter frei nach ihrem Gewissen arbeiten könen. Oasen in denen z.B. auch Studenten ihre Ausbildung beenden können, ohne dass sie durch irgendwelche Qualitätsstandards dazu gedrängt werden an einer Abtreibung teilzunehmen.
Sein eigener Vereinsname „Ärzte für das Leben“ sei, so Cullen, ja schon irgendwie komisch. Er sagte es nicht wörtlich, aber eigentlich sei das ein Pleonasmus. Denn, so Cullen weiter: „Wofür soll ein Arzt sonst sein?“
Cullen warnte dann eindringlich davor, dass es keine Interkation zwischen Arzt und Patient geben darf, nach welcher der Patient am Ende tot sei. Natürlich kann der Patient während der Behandlung versterben. Aber das Ziel dieser Interaktion dürfe niemals der Tod des Patienten sein. Sterbehilfe ist töten auf Verlagen und deswegen würden wir es so sagen: Wenn Sterbehilfe ein Teil der regelhaften, medizinischen Behandlung wird, also eine Therapie unter vielen, dann öffnen wir die Büchse der Pandora. Dann, so Cullen weiter, entsteht ein Mindset, das an die Tiermedizin erinnert und man hätte dann eine Reihe von Optionen: Heilbehandlung, palliativ Behandlung oder eben Tötung auf Verlangen. Und Paul Cullen gab ebenfalls zu bedenken, dass diese Entwicklung nicht direkt über Verbote kommen werde, sondern über z.B. Qualitätsstandards, die in diese Richtung zwingen.
Hier kannst du dich frisch machen
Abschließend gab Carmen Czampiel einen begeisternden Einblick in die Arbeit der Jugend für das Leben: Pro-Life Kongresse und City-Touren. Infoabende und Unterricht an Schulen. Online-Schulungen, „Wissenswert.Lebenswert“, die Pro-Life Arena und vieles mehr.
Vom Wunder des Lebens fasziniert, stellen diese jungen Leute so einiges, bemerkenswertes auf die Beine. Wer mehr darüber erfahren will, der klicke sehr gerne auf diesen Link hier.
Leben.Würde – Freitag verpasst?
Danke an alle Organisatoren, Veranstalter, helfenden Hände und planenden Köpfe für diesen gelungenen Auftakt. Wir freuen uns sehr auf morgen. Vor allem auf den Vortrag unserer hochgeschätzte Frau Prof. Dr. Gerl-Falkovitz: „Von welcher Würde spricht der Leib?“
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