Die Jérôme Lejeune Foundation, die seit vielen Jahren Vorreiter in der Forschung und Betreuung von Menschen mit Down Syndrom ist und weiß, dass Menschen mit dieser Behinderung viel Diskriminierung erfahren, erhielt 2014 einen Brief einer besorgten Mutter.
Anlässlich des diese Woche stattgefundenen Welt Down Syndrom Days (WDSD) am 21.03. beschäftigen wir uns jetzt mal mit der Antwort der Foundation und erklären außerdem welches Problem Frankreich damit hatte.
„Ich erwarte ein Baby“
So begint die Mutter ihren Brief an die Jérôme Lejeune Foundation.
„Aber ich habe herausgefunden, dass es Down Syndrom hat. Ich habe Angst.
Was für ein Leben wird mein Kind haben?“1
Die Antwort darauf? Bitteschön:
Frankreichs Problem
„Ein paar Monate, nachdem das ermutigende Filmmaterial auf verschiedenen Plattformen
geteilt worden war, befand eine Behörde in Frankreich, dass das Video keine ‚Botschaft von
allgemeinem Interesse‘ sei. Sie argumentierte, dass es Frauen beleidigen könnte, die sich für eine
Abtreibung ihrer behinderten Kinder entschieden hätten. So wurde die Foundation Jérôme Lejeune
daran gehindert, das Video mit der hoffnungsvollen Botschaft im französischen Fernsehen zu
veröffentlichen.“2
Das Video sollte eigentlich dazu dienen Müttern in ihrer Not Hoffnung zu geben. 2016 wurden 90%3 und 2022 96%4 der mit Down Syndrom diagnostizierten Kinder abgetrieben. 2014 wurde das Video veröffentlicht. Die Hoffnung wurde zensiert und der Hoffnungslosigkeit vorschub geleistet. Was auch immer Frankreich
mit dieser Aktion vorhatte…
…jedenfalls hat die französische Regierung nun eine Klage wegen des Vorfalls am Hals.
Die Jérôme Lejeune Foundation zog wegen Diskriminung vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).4 Denn „niemand sollte dafür zensiert werden über sein Leben mit Downsyndrom zu sprechen. Jede Stimme verdient es gehört zu werden.“
„Ungeborene Kinder mit Downsyndrom gezielt zu eliminieren, weil sie als ‚anders‘ wahrgenommen werden, ist nichts weniger als eine moderne Form der Eugenik„.2 Hier hat jemand Inklusion nicht verstanden.
1: Video von Jérôme Lejeune Foundation: Dear Future Mom
2: Liebe zukünftige Mama: Hab keine Angst IDEA 20.03.2022.
3: https://www.kath.net/news/57572
4: https://kath.net/news/77929
Titelbild
Mikrofon
Kind_Handy
Sebastian Meichßner
Vielleicht wollte die französische Regierung auch einfach den Standpunkt festigen, dass es kein psychisches Trauma nach Abtreibung gibt: https://youngandfree-kaleb.de/es-gibt-kein-psychisches-trauma-nach-abtreibung/
Sebastian Meichßner
Wir hätten fast das Video auch einfach so hochgeladen, weil es so niedlich ist. Aber, dass man bei so einem Video so ein sich selbst entlarvendes Prozedere vom Zaun brechen kann, wollten wir euch auch nicht vorenthalten.