Hier einmal ein kleiner Ausflug in die Theorie:
Wie wichtig sind Mütter und Väter für Söhne?
Wir schauen uns zuerst die Vater-Sohn-Beziehung an.
Vorab: Söhne und Töchter werden von ihren Vätern anders behandelt.
„Der psychologische Grund liegt in der Gleichgeschlechtlichkeit“ (Petri 2004).
Weil beide den gleichen Körperbau haben findet Mann „einen deutlich leichteren Zugang zu seinem Jungen
und zeigt im Umgang mit ihm weniger Zurückhaltung und Vorsicht, als er das einem Mädchen gegenüber tun würde“ (Liebig, 2007).
Erkennt der Sohn später, dass Papa nicht aussieht wie Mama, sondern wie er,
gibt ihm das ein enormes Sicherheitsgefühl in der Entwicklung, stärkt seine Identität und fördert sein Lernverhalten.
„Gerade im direkten Kontakt sind Väter für Jungen besonders gut zu begreifen“ (Beuster 2006).
Der Junge entwickelt „sein Männlichkeitsgefühl weitgehend durch die Identifizierung mit der Körperlichkeit,
der modulierten Aggression, der Autonomie und der Entdeckungsfreude seines Vaters“ (Diamond, 2010).
Der Vater repräsentiert „die Welt da draußen“ und wird Sohnemann später dort einführen
und ihm zeigen wie man da ohne die schützenden Arme der Mutter überlebt.
Jungen mögen Kräftmessen, Werkeln, Entdecken, im starken Arm liegen und gesagt bekommen: „Du bist ein richtiger Mann!“
Damit können sie am gleichen Geschlecht erkennen, wie weit sie in ihrer Entwicklung schon sind.
Das tägliche Feedback am lebendigen Beispiel.
Papa? Dein Junge braucht dich!
Mütter können „ihrem Sohn nicht beibringen, wie es sich anfühlt, Mann zu werden“ (Lehmann 2012).
Die Forschung konnte sogar beweisen, dass bei einer Vaterentbehrung folgende Risikofaktoren
in der Entwicklung des Jungen gravierender auftreten können:
| Mangelnde Orientierung | mangelnde Zukunftsperspektive | Selbstwertprobleme |
| Mangel an erlernter Konfliktfähigkeit | Straffälligkeit | Homosexualität |
| Unsicherheit über eigene Identität | Zukunftsangst, weil kein Beschützer da ist |
| Aggression und Triebprobleme | Probleme in der moralischen Entwicklung |
| Je jünger der Zeitpunkt der Vaterentbehrung desto gravierender |
| Trauma |
Omi
Sehr guter Text !
„Bleibt der Vater für den Sohn das unbekannte Wesen, so bleibt der Sohn auch sich selbst fremd.“
Tiefenpsychologin Marga Kreckel
Markus Richter
Ich würde mal die These aufstellen, dass jeder der das liest merkt, wie gesund das ist. Das dies die normale Art ist, wie Kinder aufwachsen sollten.