Kinder brauchen Nahrung und Bildung? Klar.
Aber vor allem brauchen sie Geborgenheit und viel Körperkontakt.
Diese Erkenntnisse brachten u.a. ein Tier-Experiment zu Tage.
Dabei wurden mutterlosen Rhesus-Äffchen
zwei künstliche Ersatzmütter zur Auswahl angeboten.
Die eine, ein in groben Umrissen mutterähnliches Drahtgeflecht,
in dem eine Nahrung spendende künstliche Milchquelle eingebaut war.
Die andere, ähnlich, jedoch ohne Futterquelle, dafür mit sehr kuscheligem Fellüberzug.
Interessant war jetzt, welche der beiden Attrappen für die armen Äffchen wichtiger war.
„Entgegen allen damals herrschenden Erwartungen war das nicht die Ersatzmutter
mit der Futterquelle. Vielmehr klammerten sich die Jungen stundenlang an die
Ersatzmutter mit Fell. Erst als der Hunger zu groß wurde, huschten sie schnell zur
‚Drahtmutter‘ hinüber, saugten hastig an der künstlichen Zitze, um sich dann
so schnell wie möglich wieder an die ‚Fellmutter‘ anzuklammern.
Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit durch die künstliche ‚Fellmutter‘
war den Affenbabys offensichtlich wichtiger als die Futterquelle.
Für die kleinen Affen – und wohl auch für menschliche Babys –
ist die Qualität der emotionalen Beziehung wichtiger als die pure Versorgung.“
(Hüther & Krens, 2008, S.9)
Zitat aus: Das Geheimnis der ersten neun Monate,
Gerald Hüther & Inge Krens, 2008, Beltz Taschenbuch
Lea
Ist eigentlich mehr als logisch.
9 Monate im Bauch der Mutter und dann plötzlich
allein in einem Bettchen. Das kann nicht gut sein.