Rückblick: Wie alles begann Teil I – die Fabrik

Das beste genetische Material was man(n) zu bieten hat.
„Durch mehr als 1000 Gene gesteuert“ und
über 70 Tage gereift im…naja das Eichenfass war es nicht.

Der kleine Embryo hat sich erfolgreich in die Gebärmutter eingenistet.
Doch das ging alles ganz schön schnell.
Wo kommt er eigentlich her?

Ein Baby benötigt für seine Zeugung eine Mama, die ihre Eizelle bereitstellt
und einen Papa, dessen kleine Spermien versuchen, diese Eizelle zu befruchten.
Aber wo kommen die Spermien her?

Hmm, mal Papa fragen…

Zu Papa’s Geschlechtsorganen gehört der Hoden.
Man könnte sagen, dass da drin eine ‚Samenfabrik‘ ist.
Hier werden, gesteuert durch Gene aus der Hirnanhangsdrüse, (vgl. Nilsson, 2009, S. 69)
jeden Monat Milliarden neuer Samenzellen, Spermien genannt, produziert. (vgl. Nilsson, 2018, S. 34)
24 Stunden täglich, an sieben Tagen die Woche (auch Feiertags),
wird in der Samenfabrik auf ca. 100m Samenkanälchen, Spermien hergestellt. (vgl. Nilsson, 2009, S. 69)

Aber erst mit Eintritt der Pubertät wird die Fabrik so richtig in Betrieb genommen.
Denn erst jetzt werden die Samenzellen (Spermatogonien) teilungsaktiv. ( vgl. Zankl, S. 14f.)

Diese neue ‚Firmenphilosophie‘ ist absolut wichtig,
denn unsere Zellen bestehen für gewöhnlich immer aus 46 Chromosomen,
schicken Mama und Papa jetzt ihre Geschlechtszellen mit allen 46
ins Rennen entsteht ein kleiner Embryo mit 92 Chromosomen…

…Systemüberlastung…
…Vorgang nicht ausführbar!

Deswegen teilt sich Samenzelle durch Meiose am Anfang ihrer Entwicklungsphase „zweimal und erzeugt so vier Spermien.
Bei einer dieser Teilungen halbiert sich die Zahl der Chromosomen von 46 auf 23.“ (Nilsson, 2009, S. 71)
Genauer gesagt: „22 plus einem X-Chromosom in einem und 22 plus einem Y-Chromosom
im anderen Spermatozyten.“ (Mändle & Opitz-Kreuter, S. 78)
Alle ausgerüstet mit Papa’s Genen, die er seinem Kind weitergeben wird.
Woher weiß er nur welche Gene seine Spermien mitbringen sollen, und welche die Mama bereitstellt?

Die kleinen Spermien sind zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht mobil und schwimmen im Sekret in den Kanälchen einfach mit.
Sie werden einfach ins Firmenlager – den Nebenhoden – geschwemmt.

Das ‚Lager‘ „enthält den 6m langen, stark gewundenen Hodengang.“ (Mändle & Opitz-Kreuter, S. 77)
Hier werden die Spermien ausgereift und aufbewahrt (Vgl. ebd.).
Bis…

…Zum Samenerguss.
Bei jedem Samenerguss „setzt ein erwachsener Mann zwei bis fünf Milliliter Samenflüssigkeit
mit bis zu 500 Millionen Spermien frei.“ (Nillson, 2009, S. 78)
Und die suchen alle Mama’s eine Eizelle…
Fortsetzung folgt…

Quellen:
Titelbild: Photo by Scott Webb on Unsplash
+ Abb. 1.:  S. Elsberger, Planegg aus Schulze, BASICS Embryologie, 1. Auflage 2011,
© Elsevier GmbH, Urban & Fischer, München, S. 5
+ Heinrich Zankel; Von der Keimzelle zum Individuum
Biologie der Schwangerschaft; 2001; Verlag C.H. Beck
+ Ein Kind entsteht; Lennart Nilsson; Mosaik; 2018
 + Ein Kind entsteht, der Bildband; Lennart Nilsson; Wilhelm Goldmann Verlag München; 2009
+ Das Hebammenbuch, Lehrbuch zur praktischen Geburtshilfe;
Hrsg.: Christine Mändle, Sonja Opitz-Kreuter, Schattauer GmbH, 2007