Das Plenarprotokoll der Bundestagsdebatte vom 05.12.2024 ist online.1 Wir hatten hier über die Debatte berichtet. Bei der nochmaligen Nachlese der jeweiligen Reden, ist uns ein kleines aber feines Zwiegespräch zwischen Nina Warken [CDU] und Sonja Eichwede [SPD] aufgefallen, dass wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.
Die eigentliche Rednerin am Pult war Nina Warken [CDU]. Lesen wir mal rein: „Und dann rumzukommen mit diesem Antrag und mit diesem Gesetzentwurf zwischen Tür und Angel, zwischen Vertrauensfrage und Neuwahlen, ohne eine breite Debatte in der Gesellschaft geführt zu haben,“
Zwischenruf Sonja Eichwede [SPD]: „Doch!“
Nina Warken: „das jetzt durchzupeitschen, das wird einfach der ungeheuren Tragweite dieses Themas nicht gerecht. (Beifall bei der CDU/CSU) Aber lassen Sie uns doch mal schauen, um was es wirklich geht. Es geht darum, dass das Grundgesetz den Staat verpflichtet, das Leben, und zwar auch das ungeborene, zu schützen. Es geht darum, dass der vorliegende Gesetzentwurf die Perspektive des ungeborenen Menschen vollkommen außer Acht lässt.“
Zwischenruf Sonja Eichwede: „Nein!“
Nina Warken: „Es geht darum, dass die Perspektive des ungeborenen Menschen mit diesem Gesetzentwurf vollkommen negiert wird. (Beifall bei der CDU/CSU – Leni Breymaier [SPD]: Falsch!) Es geht darum, dass dieser Gesetzentwurf den ungeborenen Menschen vollkommen unsichtbar macht: Er zählt de facto nicht.“
Zwischenruf Sonja Eichwede: „Nein!“
Nina Warken: „Die Legalisierungsbefürworter behaupten immer: Die Situation hat sich verändert. Aber was hat sich denn wirklich verändert? ‚Ist das ungeborene Leben jetzt weniger wert als im Jahr 1995?‘, frage ich Sie. (Beifall bei der CDU/CSU und der Abg. Nicole
Höchst [AfD]“
Zwischenruf Sonja Eichwede: „Nein, aber das der Frau ist mehr wert!“
Nina Warken: „Geändert hat sich, dass Sie jetzt eine Politik betreiben wollen, die nur die Interessen der Frauen in den Mittelpunkt stellt und die des Kindes als zweitrangig einstuft.“
Zwischenruf Sonja Eichwede: „Nein!„2
Krass, oder? Frau Eichwede sagt erst, dass jetzt das Leben der Frau mehr wert sei. Dann sagt Frau Warken in ihrer Rede, dass die heutige Politik die Interessen des Kindes als zweitrangig ansehen würde. Damit wären im Prinzip die Interessen des Kindes weniger wert. Und darauf sagt Sonja Eichwede dass dem nicht so sei? Widerspricht sie sich da nicht selbst innerhalb von zwei Zwischenrufen? Naja, wie dem auch sei, es war eine sehr emotional geführte Debatte…
Quellen: Titelbild: Nina Warken: https://nina-warken.de/downloads-und-links/pressefoto-nina-warken-in-berlin-c-2020-tobias-koch/; Sonja Eichwede: https://www.spdfraktion.de/system/files/images/eichwede-sonja.jpg
- Deutscher Bundestag, Stenografischer Bericht, 203. Sitzung, Berlin, Donnerstag, den 5. Dezember 2024, https://dserver.bundestag.de/btp/20/20203.pdf, zuletzt aufgerufen am 13.12.2024. ↩︎
- Das Zwiegespräch und die Zitate sind aus Deutscher Bundestag, Stenografischer Bericht, 203. Sitzung, Berlin, Donnerstag, den 5. Dezember 2024, https://dserver.bundestag.de/btp/20/20203.pdf, zuletzt aufgerufen am 13.12.2024, S. 140. Hervorheb. d. Autors, entnommen. ↩︎
Schreibe einen Kommentar