“Mann und Frau sind an diesem Vorgang [die Befruchtung] gleichermaßen beteiligt,
mit einem Satz von jeweils 23 Chromosomen in der Sperma- und Eizelle.“ (Bernard, 2015, S. 73, Anm. d. Red.)
Es kann aus einer weiblichen Geschlechtszelle (Eizelle/Oozyte) kein neuer Mensch,
enstehen ohne die Mitwirkung einer männlichen Geschlechtszelle (Spermium).
Es geht nicht ohne
„Gelegentlich wird jedoch eine Oozyte aktiviert, ohne daß ein Spermium eingdrungen ist,
und beginnt mit der Entwicklung. […] Über die Geburt eines lebensfähigen Organismus,
der auf diese Weise erzeugt worden ist, wurde allerdings bisher nocht nicht berichtet.“
(Langman, 1985, S. 29) Auch wenn Langman diese Erkenntnis bereits 1985 beschrieb,
werden wir gleich sehen, dass sie in ihrer Wahrheit über die Jahre nichts eingebüßt,
sondern sich eher noch vertieft hat.
Gleich aber nicht identisch
Dass beide Geschlechter in ihrer Verschiedenheit unbedingt für die Entstehung
eines neuen Menschen nicht nur beteiligt sind, sondern auch gebraucht werden,
bestätigen immer mehr Forschungsergebnisse aus dem Bereich der künstlichen Befruchtung.
Thomas Haaf, Universitäts Professor und Teil der Arbeitsgruppe Epigenetik am Institut
für Humangenetik in Würzburg hat bereits 2003 auf ärzeblatt.de eine interessante Arbeit veröffentlicht.
„Bei der Befruchtung werden ein väterliches und ein mütterliches Genom vereinigt
und bilden damit einen neuen Organismus. Kerntransferexperimente im Modellorganismus
Maus haben erstmals die funktionelle Nichtäquivalenz der beiden elterlichen Genome
für die embryonale Entwicklung gezeigt“ (Haaf, 2003). Anders formuliert: dass es
zwei verschiedene Geschlechter, die dazugehörigen zwei verschiedenen Geschlechtszellen
und die 23 Chromosomen jeweils von Vater/Mann und Mutter/Frau, gibt, ist von absoluter Wichtigkeit.
Denn obwohl von zwei gleichen Menschen stammend, sind die jeweils 23 Chromosomen nicht identisch.
Chromosomensatz für alle?
Haaf schreibt, dass „Embryonen mit zwei männlichen Genomen […] im Wachstum
stark“ zurückgeblieben sind, „während Trophoblast und Dottersack relativ gut ausgebildet sind.
Dagegen entwickeln sich […] Embryonen mit zwei weiblichen Genomen relativ normal
bis zur Schwangerschaftsmitte, haben aber kaum extra-embryonales Gewebe. In beiden
Fällen kommt es zum vorzeitigen Absterben der Schwangerschaft.“ (ebd.)
Die Forschung sagte hier, dass es, im Sinne der Geschlechter,
nicht egal ist von wem die 23 Chromosomen stammen.
Hat ein Embryo bei der Zeugung, unter welchen Umständen auch immer 2 Mal 23 Chromosomen
von zwei Vätern, stirbt er ab. In gleicherweiße gilt das für die beiden Chromosomensätze,
wenn sie von zwei Müttern stammen.
Von Anfang an…
Die Biologie sagt also bereits am Anfang des Lebens, dass die Geschlechter verschieden sind,
es diese Verschiedenheit aber unbedingt braucht. Männlich und weiblich bedingt sich, fördert
sich und zügelt sich gegenseitig. Somit erteilt die Biologie am Beginn des Lebens einer
homosexuellen Elternschaft ein ganz klares Nein. Die Natur lässt das Kind sterben.
Zur Erinnerung: Regeln für das miteinander und Beziehungstipps sind „bereits auf irgendeine
Weise im Leib selbst eingeschrieben: Man muss sie nur lesen wollen.“(Galli, 2013, S. 15)
Haaf begründet, dass „Ursache […] die elternspezifische Prägung (Im-printing)
von einigen Genen“ ist, „die ausschließlich von den väterlichen beziehungsweise
mütterlichen Chromosomen exprimiert werden […]. Eine normale Entwicklung und ein
normaler Phänotyp erfordern deshalb nicht nur einen diploiden Chromosomensatz,
sondern auch eine biparentale (väterliche und mütterliche) Vererbung.“ (Haaf, 2003)
Es ist nicht egal ob die 2 benötigten Chromosomensätze von zwei Vätern oder Müttern stammen.
Es muss Vater und Mutter sein. Da ist die Natur sehr intolerant.
…brauchen Kinder Vater und Mutter
Und dieses gegenseitige miteinander der Geschlechter hört nicht auf.
Der Vater spielt viel aggressiver als die Mutter, ist herausfordernder. Vater und Mutter erziehen,
selbst wenn sie es wollten, das Kind nicht gleich, sondern auf ihre Weise. Die Mutter ist der sichere Trost,
der Vater wiederum ist für den Sohn Herausforderung und für die Tochter strahlender Held.
Und das ist alles naturgemäß so gewollt und sehr gut.
Kinder brauchen beide Eltern in ihrer Verschiedenheit. Schaut man jetzt zurück
und bedenkt, dass ein Embryo mit bspw. zwei Vätern definitiv sterben wird,
dann löst eine Übertragung, im Sinne Leda Galli’s, auf „Ehe für alle“ und
gleichgeschlechtliche Elternschaft, sehr, sehr großes Unbehagen aus.
Den ganzen Text und noch weitere Info’s findest du
in der neuen Kaleb-Research Spermium feat. Eizelle.
Hier findest du die anderen Teile der „Back to the Roots“ Serie.
Bilder:
Mann-Frau-Schild
Ultraschallbild
Titelbild, Schema und Endbild: von https://de.depositphotos.com/
Befruchtete Eizelle
Literatur:
– Haaf Thomas, Geschlechterkonflikt im frühen Embryo, 2003,
Deutsches Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=38271, aufgerufen am 10.04.2021
– Galli, Leda, Vom Leib zu Person, Sex, Sexualität und Liebe:
Reichtum statt Banalität, 2013,Wien, Fassbender
– Bernard Andreas, Kinder machen, Samenspender, Leihmütter, Künstliche Befruchtung,
2015, Frankfurt am Main, FISCHER Taschenbuch
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