Da gibt es viele.
So komplex und einzigartig wie wir Menschen,
und die jeweiligen Situationen in denen wir leben, sind,
um so vielschichtiger und komplexer werden die Gründe für eine Abtreibung.
Wir haben definitiv keine Ahnung von diesen komplexen Situationen.
Aber wir haben bei unsere Recherchen ein gewisses Prinzip herausgefunden.
Der Individualismus
Meinhard Miegel und Stefanie Wahl haben in ihrem Buch „Das Ende des Individualismus“
herausgefunden, dass je sozial gebundener wir sind, desto fruchtbarer sind wir. Die Fruchtbarkeit
steigt mit dem Grad der Gebundenheiten, der sozialen Vernetzung in Familien, echter Freunde und Co.
Im Umkehrschluss fanden sie auch heraus, dass je individueller wir werden, desto unfruchtbarer.
Gegenläufig zum Anstieg der Individualisierung […] entwickelt sich die menschliche Fruchtbarkeit.
In diesem Sinne „bedeutet Individualisierung verstärkte Zuwendung zum eigenen Ich und damit auch Abwendung
von anderen, einschließlich eigenen Kindern.“ (Miegel & Wahl, 1994, S. 39)
„Innerhalb von Regionen ist der Grad der Individualisierung in dicht besiedelten, urbanen Räumen meßbar höher
als in ländlichen Gebieten. Gegenläufig hierzu verläuft die Fruchtbarkeit der Bevölkerung. Sie ist auf dem Lande höher
als in der Stadt und nimmt mit wachsender Besiedlungsdichte ab.“ (ebd., S. 34)
Individualismus – nicht nur im Westen
Diese beobachtete Tendenz betrifft nicht nur den Westen.
Mara Hvistendahl untersuchte in ihrem Buch „Das verschwinden der Frauen“
die Gründe dessen und nahm dabei vor allem den asiatischen und Osteuropäischen Kontinent
unter die Lupe. Dabei fand sie heraus, dass selbst „in Ländern mit verordneter strenger Bevölkerungskontrolle
[…] die Wohlhabenden die Ersten“ sind, „die weniger Kinder haben – ein Indiz dafür, dass Eigennutz ein mächtigerer
Antrieb ist als regierungsamtlich festgelegte Sollwerte“, mächtiger als §218. (Hvistendahl, 2011, S. 76)
„Und in Ländern ohne bevölkerungspolitische Zielvorgaben hat sich gezeigt, dass andere Strategien
zum Ankurbeln der Entwicklung – großzügige Bildungschancen zum Beispiel oder Investitionen in
die Arbeitsplatzbeschaffung für Frauen – auf quasi natürlichem Weg zum Sinken der Geburtenrate führen.“ (ebd.)
Individualisierung treibt ab – Gründe
Es zeigte sich, dass das „Verhätlnis zwischen Wirtschaftsentwicklung und Fertilitätsrückgang
in beiden Richtungen“ funktioniert. „Nicht nur kann rückläufige Fertilität die Entwicklung vorwärtstreiben,
sondern umgekehrt auch wirtschaftlicher Fortschritt die Menschen veranlassen, weniger Kinder zu haben.“
(Hvistendahl, 2011, S.75)
Warum?
Das Städtewachstum und die damit steigenden Arbeits- und Individualisierungsmöglichkeiten,
die gestiegenen Bildungschancen „führen zu einer wirtschaftlichen Entwicklung mit sinkenden Geburtenraten.
Die Folge ist, dass dadurch jede Geburt für die Eltern eine gesteigerte Wichtigkeit gewinnt“ und damit
erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Kind, dass jetzt nicht geplant war, dass so nicht geplant war
und das keine Behinderung haben soll, abgetrieben wird.
#EndAbortion
How?
Abtreibung geht uns alle an.
Wir können und dürfen nicht wegschauen,
sondern sollten uns gegenseitig helfen.
Nicht im Kampf um das eigene Überleben liegt die Lösung.
Du willst mehr wissen?
Schreib uns.
Quellen:
+ Mara Hvistendahl, Das Verschwinden der Frauen, 2011, Deutsche Erstausgabe 2013, Deutscher Taschenbuch Verlag
+ Meinhard Miegel & Stefanie Wahl, Das Ende des Individualismus, 1994,Verlag Bonn Aktuell, S. 114,
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