Heute zum Tag der Weltbevölkerung gedenken wir an „Das Bevölkerungsgesetz“ von Thomas Robert Malthus. Er war der Begründer, oder besser gesagt, Zünder der ersten „Bevölkerungsbombe“. Weswegen heute alle in Angst und Schrecken vor zu vielen Menschen auf der Erde, sind. Malthus, zwar „vom Beruf her, ungeeignet für diese Aufgabe, […] sagte [aber] 1798 voraus, es gebe im Jahr des Herrn 1890 nur noch Stehplätze auf dieser Erde.“1
Zur Person: Thomas Robert Malthus (1766-1834)
„Charles Darwin ließ sich von ihm in seiner Evolutionslehre inspirieren, Charles Dickens sah in Malthus den Hartherzigen, den Feind der Armen und nahm ihn zum Vorbild für seine literarische Figur Ebenezer Scrooge. Kollegen des Fachs wie David Ricardo warfen ihm unwissenschaftliches Vorgehen vor. Karl Marx und Friedrich Engels kritisierten ihn heftig, ihrer Ansicht nach könne die Zahl der Menschen an sich nie ein Problem sein, es komme stets auf die sozio-ökonomische Lage und auf die Produktivkräfte an.“2
Thomas Robert Malthus erblickte am 13. Februar 1766 als sechstes von sieben Kindern in Wooton (Grafschaft Surrey – England) das Licht der Welt. Zehn Jahre später, 1776, wird er Schüler des anglikanischen Geistlichen und satirischen Romanciers Richard Graves. 1788, nach Schule und Studium, wird Malthus zum Geistlichen der anglikanischen Kirche geweiht, erwirbt 1791 den Masters of Art und veröffentlicht dann 1798, nach ein paar Universitätsaktivitäten, den „Essay on the Principle of Population“, den wir heute als „Das Bevölkerungsgesetz“ vorliegen haben.3
Die zwei Grundannahmen…
Beginnen wir als mit den Ansichten Malthus‘. Seine These, „das Bevölkerungsgesetz“ fußt auf zwei Grundannahmen, Postulaten wie er sie nennt. „Meiner Meinung nach wird sich herausstellen, dass die Erfahrung – die eigentliche Quelle und Grundlage allen Wissens – die absolute Richtigkeit der These bestätigen wird.“4
Malthus weiter: „Meiner Ansicht nach kann ich mit Recht zwei Postulate aufstellen. Erstens: Die Nahrung ist für die Existenz des Menschen notwendig. Zweitens: Die Leidenschaft zwischen den Geschlechtern ist notwendig und wird in etwa in ihrem gegenwärtigen Zustand bleiben.“5
Kurz gesagt: Wir brauchen erstens immer was zu beißen und wir werden zweites immer Sex haben.
…in der Praxis
„Indem ich meine Postulate als gesichert voraussetze, behaupte ich, dass die Vermehrungskraft der Bevölkerung unbegrenzt größer ist als die Kraft der Erde, Unterhaltsmittel für den Menschen hervorzubringen. Die Bevölkerung wächst, wenn keine Hemmnisse auftreten, in geometrischer Reihe an. Die Unterhaltsmittel nehmen nur in arithmetischer Reihe zu.„6
„Ich sehe keine Möglichkeit, dem Gewicht dieses Gesetzes, das die gesamte belebte Natur durchdringt, auszuweichen. Weder eine erträumte Gleichheit noch landwirtschaftliche Maßnahmen von äußerster Reichweite könnten seinen Druck auch nur für ein einziges Jahrhundert zurückdrängen. Deshalb scheint dieses Gesetz auch entschieden gegen die mögliche Existenz einer Gesellschaft zu sprechen, deren sämtliche Mitglieder in Wohlstand, Glück und verhältnismäßiger Muße leben und sich nicht um die Beschaffung von Unterhaltsmitteln für sich und ihre Familie zu sorgen brauchen.„7
Das praktische Rechenspiel
„Um diese Beweisführung auf eine allgemeinere Grundlage zu stellen, […] wollen wir die ganze Erde anstatt eines einzelnen Landes heranziehen und voraussetzen, dass die Schranken für die Bevölkerungsvermehrung überall aufgehoben sind. Wenn der Unterhalt des Menschen, den die Erde hervorbringt, in jeweils 25 Jahren um diesselbe Menge zunehmen würde, die gegenwärtig auf der ganzen Erde erzeugt wird, so hieße dies, dass die Produktionskraft der Erde völlig unbegrenzt und deren Wachstumsquote viel größer ist, als wir sie uns aufrgund aller nur erdenklichen Anstrengungen der Menschheit vorstellen können.„8
„Nehmen wir für die Bevölkerung der Welt eine bestimmte Zahl an, zum Beispiel 1000 Millionen, so würde die Vermehrung der Menscheit in der Reihe 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512 etc. vor sich gehen, die der Unterhaltsmittel in der Reihe 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 etc. Nach 225 Jahren würde die Bevölkerung zu den Nahrungsmitteln in einem Verhältnis von 512 zu 10 stehen, nach 300 Jahren wie 4 096 zu 13, und nach 2000 Jahren wäre es beinahe unmöglich, den Unterschied zu berechnen, obschon der Ernteertrag zu jenem Zeitpunkt zu einer ungeheuren Größe angewachsen wäre.“9
Das Gesetz der Not zum Gleichgewicht
„Aufgrund jenes Gesetzes unserer Natur, wonach die Nahrung für den Menschen lebensnotwendig ist, müssen die Auswirkungen dieser beiden ungleichen Kräfte im Gleichgewicht gehalten werden.“10
Wir haben gerade eindrücklich gesehen, dass die Bevölkerung ‚förmlich explodiert‘ und die Nahrungsmittelproduktion ‚erschreckend hinterher hinkt‘. „Dennoch kann, da die Vermehrungskraft der Bevölkerung eine Größe höherer Ordnung darstellt, das Wachstum der Menschheit nur dadurch auf gleicher Höhe mit dem Wachstum der Unterhaltsmittel gehalten werden, indem das unabdingbare Gesetz der Not die stärkere Kraft an ihrer Entfaltung hemmt.“11 Die stärkere Kraft ist laut Malthus immer die Bevölkerungszunahme.
„Die Not als das übermächtige, alles durchdringende Naturgesetz hält [alles] innerhalb der vorgegebenen Schranken zurück. […] [D]as Menschengeschlecht vermag ihm durch keinerlei Bestrebungen der Vernunft zu entkommen.“12
Bei den Menschen bestehen die Auswirkungen dieses sog. Naturgesetzes der Not „in Elend und Laster. Das Elend [Seuchen, Krieg, Hungersnöte] ist eine absolut unausweichliche Folge. Das [sexuell unmoralische] Laster ist eine sehr wahrscheinliche Folge, […] aber es sollte nicht als eine absolut notwendige Folge angesehen werden.“13 Ein paar Seiten weiter schreibt er dann, etwas ausführlicher:
„Trotz der Einrichtung der englischen Armengesetze muss meiner Meinung nach angesichts der Lage der unteren Klassen in den Städten auf dem Land eingeräumt werden, dass die von den Armen erdultete Not – durch den Mangel an geeigneter und ausreichender Nahrung, durch die harte Arbeit und die ungesunden Wohnverhätlnisse – als ein stetiges Hemmnis einem beginnenden Bevölkerungswachstum entgegenwirken muss. Zu diesen zwei großen Hemmnissen des Bevölkerungswachstum in allen seit Langem besiedelten Ländern, die ich als das vorbeugende und als das nachwirkende Hemmnis bezeichnet habe, können noch verderbte Sitten, was den Umgang mit Frauen angeht, sowie große Städte, ungesunde Fabriken, Verschwendung, Seuchen und Krieg hinzugefügt werden. Alle diese Hemmnisse lassen sich gut in Elend und Laster aufgliedern.„14, 24
Die malthusianischen Dämonen
„Trotz des wissenschaftlichen Titels [gem. „An Essay on the Principles of Population“] war dies die ursprüngliche ‚Bevölkerungsbombe‚. Es enthielt keine Vorstellungen über explodierendes Kriegsmaterial (diese waren unserem weniger vornehmen Zeitalter vorbehalten), aber wie seine modernen Imitatoren [gem. u.a. Paul Ehrlich; die Bevölkerungsbombe] erregte es große öffentliche Besorgnis, da das Bild einer nahe bevorstehenden Katastrophe durch das unkontrollierte Wachstum der Anzahl der Menschen gezeichnet wurde. Ein solches Schicksal, behauptete Malthus, könne nur durch strenge, ja sogar gnadenlose Maßnahmen vermieden werden.“15
„Es gibt Historiker, die vermuten, dass die ausbleibende Hilfe der britischen Regierung bei der Hungerkatastrophe in Irland im 19. Jahrhundert, die viele Tausend zur Auswanderung nach Amerika nötigte und noch mehr in den Tod trieb, nicht zuletzt in Malthus’ Lehre begründet war.“16
Heute ist es wohl umgekehrt: Die Abhängigkeit der Armen, die sich, aus Angst vor deren potentieller Übermacht, nicht vom Westen emanzipieren dürfen, schickt sie in die Hungersnot.17
„Es ist – wie es der britische Bevölkerungswissenschaftler Grebenik in einer Abhandlung18.1 nennt – der ‚malthusianische Dämon‘, der heute weltweit Wissenschaftlern und Politiker, Regierungen und internationalen Organisationen Angst und Schrecken vor einem ‚ungeplanten Bevölkerungswachstum‘ einjagt, welches ‚ Wohlfahrt und Glück aller Menschen‘18.2, ja die Menschheit selbst gefährdet. Es ist der ‚Dämon Überbevölkerung‘ (Grebenik18.1), der mit ’nationalistichen‘ und ‚rassistischen‘ (ich füge hinzu: imperialistischen) Untertönen die Diskussion über Fruchtbarkeit18.2 aufkommen ließ und die Forderung nach ‚Geburten-Kontrolle‘, ‚Bevölkerungs-Kontrolle‘ – letztich einem ‚Welt-Bevölkerungs-Aktionsplan‘ -gebar.“18
Unter den in Schrecken vor dem Dämon versetzten, angesprochenen Wissenschaftlern und Politikern, Regierungen und internationalen Organisationen befanden sich ua.:
Charles Darwin19
Margaret Sanger (Gründerin Planned Parenthood)20
Gregory Pincus (Mit-Erfinder der sog. Anti-Baby-Pille)
Führende Wissenschaftler des Ciba Symposiums21
Eigentlich die gesammte Welt in Form der UN (vgl. Welbevölkerungskonferenz Kairo 1994)22
Und jetzt?
Nach Malthus fragt sich der Mensch im Hinblick auf Familiengründung angesichts dieser ‚Gesetzmäßigkeiten‘ vor allem folgendes:
„Wird er seine Stellung im Leben nicht verschlechtern? Wird er sich nicht größeren Schwierigkeiten aussetzen, als die sind, denen er sich im Augenblick gewachsen fühlt? Wird er nicht zu härterer Arbeit gezwungen sein? Werden auch seine äußersten Anstrengungen, falls er eine vielköpfige Familie hat, ihn in den Stand setzen, sie zu unterhalten? Wird er seine Nachkommen nicht zerlumpt, verelendet sehen, ihren Schrei nach Brot hören, das er ihnen nicht geben kann? Und wird er sich nicht schließlich so weit demütigen müssen, dass er seine Unabhängigkeit aufgibt, um sein Leben durch die kärgliche Spende der Nächstenliebe fristen zu können?„23
Das sind alles berechtigte Fragen. Diese sieht er übrigens „als vorbeugendes Hemmnis [preventive check]“24 der unkontrollierten Bevölkerungsvermehrung an.
Die Fragen sind aber ein Paradebeispiel für Suggestivfragen. Wie dem auch sei. Eine Familie im Schwangerschaftskonflikt wird diese (so gestellten) Fragen mit „Ja“ beantworten und damit „Nein“ zum Kind sagen. Aber eine Familie, die sich ein Kind wünscht wird alles diese Fragen entweder zögerlich mit „Das schaffen wir schon!“ oder mit einem klaren „Nein“ und einem definitven „Ja“ zum Kind beantworten. Der Unterschied zwischen beiden? Etwas, das Malthus scheinbar nicht in seine Berechnungen einkalkuliert hat: die Liebe25
Fortsetzung folgt…
Was heißt hier Überbevölkerung?
Noch nicht genug? Noch keine befriedigende Lösung zur Überbevölkerung?
Mehr zum Thema findet ihr bei uns unter dem Stichwort „Weltbevölkerung„.
Quellen:
1: “die malthusianische Täuschung” ist ein Auszug aus dem Buch von Steven Mosher, Population
Control-Real Costs, Illusory Benefits; –> hier auf english: https://www.pop.org/part-2-the-malthusian-delusion-and-the-origins-of-population-control/ (dazu empfehlen wir als Übersetzer https://www.deepl.com/translator) Das Dokument kann auch bei der https://www.aktion-leben.de/ auf deutsch als Heft bestelt werden.
2: https://www.welt.de/geschichte/article152151477/Die-Bevoelkerungsfalle-und-der-Hunger-der-Menschheit.html; aufgerufen am 09.07.2022
3: vgl.: Thomas Robert Malthus; Das Bevölkerungsgesetz; aus dem englischen von Chrstian M. Barth; 1. Auflage; 2022; Matthes & Seitz Berlin; S. 238f.
4: Thomas Robert Malthus; Das Bevölkerungsgesetz; aus dem englischen von Chrstian M. Barth; 1. Auflage; 2022; Matthes & Seitz Berlin; S. 32; Das Buch kann hier verkürzt werden: Thomas Robert Malthus; Das Bevölkerungsgesetz bei getabstract.com
5: ebd.; S. 29; Hervorheb. d. A.
6: ebd.; S. 31
7: ebd.; S. 32
8: ebd.; S. 36; Anmerkung dazu: „Das Problem war seiner Ansicht nach, daß die Todesrate in England stark absank. Vor dem Aufkommen moderner Hygiene- und medizinischer Mittel starben jährlich, grob gesagt, 40 von tausend Leuten, Doch indem sich die Industrielle Revolution ausbreitete, brachte sie bessere Unterkünfte und Ernährung für die Armen mit sich und bot öffentlichen Behörden die Mittel, Maßnahmen zur öffentlichen allgemeinen Gesundheit und Hygiene zu ergreifen. Die Todesratewar auf 30 pro tausend zurückgegangen und fiel noch immer.“ (Zitat aus Fn. 1)
9: ebd.
10: ebd.; S.31
11: ebd.; S. 36
12: ebd.; S. 31
13: ebd.
14: ebd.; S. 69;
15: siehe Fn. 1; Klammern hinzugefügt durch d. Autor
16: siehe Fn. 2
17: https://www.welt-sichten.org/artikel/32885/wir-schaden-afrikas-bauern; aufgrufen am 09.07.2022
18: Der Dämon des Thomas Robert – Oder Was heisst hier Überbevölkerung; Roland Rössler; 1997; der Schneider Verlag; S.12f.; Die Punkte 18.1 und 18.2 sind in dem Zitat aus betreffenden Buch aus Fn.18 mit 4 (18.1) und 5 (18.2) angegeben. Der Vollständigkeit halber zitieren wir hier die Quellen aus dem Buch von Rössler
18.1: „E. Grebenik, Demography, democracy and demonology, Population and Development Review, Bd. 15, Nr. 1, März 1988, S. 1ff. Der Beitrag ist der Text eines Vortrages, der auf der ’27. Darwin Vorlesungsreihe‘ am 17.11.1987 im Natural History Museum, London, gehalten wurde.“
18.2: „Erklärung der Führer der Welt zur Bevölkerungssituation, 11. Dezember 1967, in: Studies in Family Planning, Bd. 9, Nr. 7, Juli1978, S. 180“
19: „Charles Dawrin gab den Malthusianern etwas Neues zum Grübeln. Die Armen waren nicht nur fruchtbar, sondern durch den Besitz all dieser Kinder – wovon die meisten jetzt die Kindheit überebten, was die Sache noch verschlimmerte – trugen sie zur rapiden Verdummung der Bevölkerung bei. Für die Wohlhabenden und Priviligierten, die ich gegenüber dem Pöbel zunehmend in der Minderheit befanden, war dies das ‚Überleben der Tauglichsten‘ im umgekehrten Sinn. Dieser Ansucht wurde durch Francis Galton, einem Vetter Darwins, intellektuelles Ansehen verlieghen. In seinen Anforderungen an die Menschliche Fähigkeit und ihre Entwicklung gab Galton eine pseudo-wissenscahftliche Erläuterung über den in seinen Augen absinkenden genetischen Bestand der Nation. Als Antwort auf diesen ‚dysgenetischen‘ Trend schlug er eine aktive Politik der ‚Eugenik‘ vor, ein Wort dessen Bedeutung er mit ‚guten Geburten‘ ausdrückte. Die Eugeneik würde dazu anregen, daß die Tauglichen mehr Kinder bekämen und die Untauglichen weniger – oder gar keine – Kinder. Das letzte Zielt war, den evolutionären Aufstieg des Menschen in die Wege zu leiten.“ zitiert aus Fn. 1
20: „Das Thema der Konferenz – die Übervölkerung der Welt – bezeichnete einen Wandel in Sangers Agitation für die Geburtenkontrolle. […] Sie hatte begriffen, welchen politischen Vorteil ihr die Ansichten ihrer neomalthusianischen Freunde in England boten. Ihre neue Anhängerschaft, die Gebildeten, Reichen und Mächtigen, war wohl eher bereit, ein hochgesinntes und unpersönliches Anliegen wie die Abwehr weltweiter sozialer Probleme zu akzeptieren als jenen peinlichen Gegenstand der Sexualität. Mit der Betonung des Themas Bevölkerungsexplosion war die Bewegung zumindest von einem Tabu befreit“ (Bernard Asbell; Die Pille; 1. Auflage; 1996; Antje Kunstmann GmbH; S.81); oder: „Die Eugenik zielt darauf ab, den Enthusiasmus oder das Interesse der Menschen für das Wohlergehen der Welt in fünfzehn oder zwanzig Generationen in der Zukunft zu wecken. Auf ihrer negativen Seite zeigt sie uns, dass wir für das Diktat einer immer größer werdenden, sich unaufhörlich vermehrenden Klasse von Menschen bezahlen und uns diesem sogar unterwerfen, die niemals hätten geboren werden dürfen – dass der Reichtum der Individuen und der Staaten von der Entwicklung und dem Fortschritt der menschlichen Ausdrucksformen und der Zivilisation abgezogen wird.“ Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/margaret-sanger/?page=2; Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
21: https://youngandfree-kaleb.de/was-reproduktive-rechte-mit-eugenik-zu-tun-haben/
22: https://youngandfree-kaleb.de/abtreibung-was-kann-ich-schon-tun/
23: Fn. 4; S. 37
24: ebd.; S. 53; „Die Ursache dieses langsamen Bevölkerungswachstums [gem. ist das langsame Bevölkerungswachstum in Europa, das zur Verdoppelung nicht die veranschlagten 25 Jahre sondern drei bis vier Jahrhunderte braucht] kann keinesfalls in einem Verlöschen der geschlechtlichen Leidenschaften gesucht werden. Wir haben genug Grund zu der annahme, dass diese natürlihe Neigung in unvermindrter Stärke andauert. Weshalb zeigen sich ihre Auswirkungen dann nicht in einer gewaltigen Zunahme des Menschengeschlechts? Ein genauer Blick auf den Zustand der Gesellschaft in einem beliebigen Land Europas, das stellvertretend für die übrigen stehen mag, wird uns in die Lage versetzen, diese Frage zu beantworten; wir können dann sagen, dass die Voraussicht der Schwierigkeiten, eine Familie zu ernähren, als vorbeugendes Hemmnis [preventive check] wirkt, während vorhandenes Elend [Seuchen, Krieg, Hungersnot] in den unteren KLassen, wo die Kinder nicht die nötige Nahrung und Pflege erhalten, als nachwirkendes Hemmnis [positive check] dem natürlichen Anwachsen der Bevölkerung entgegensteht.“ (ebd.)
25: „Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“ Die Bibel; 1. Korintherbrief; Kapitel 13; Verse 4-7
Bilder: Malthus; Paar_Wand; Hände; Mann_Straße; Hände_reichen
Sebastian Meichßner
Noch ein Zitat aus dem Text von Steve Mosher (vgl. Fn 1) wollen wir euch nicht vorenthalten: „Eine Londoner Rede von Bejamin Franklin [Gründervater der Vereinigten Staaten] hatte die Vorstellungskraft von Malthus beflügelt. Der amerikanische Universalgelehrte hatte seinem englischen Publikum stolz erklärt, die Bevölkerung seiner frühreren Kolonien wachse pro Jahr um eine Rate von 3%. Der gute Pfarrer [Malthus], der sich einbildete er sei so etwas wie ein Mathematiker, wußte, daß dies die Verdoppelung der amerikanischen Bevölkerung etwa alle 23 Jahre [Malthus schreibt in seinem Buch „25 Jahre“] bedeutete. Er dachte über diese unaufhaltsame geometrische Progression während der langen Spaziergänge nach, die er in England auf dem Lande zu unternehmen pflegte, und er wurde immer besorgter wegen der schwindelerregenden Zahlen – 2, 4, 8, 16, 32, 64 – das wäre bald das Ergebnis. Er stellte sich vor, wie sich die Stadtgemeinden mit Leuten anfüllten, bis jeder Winkel und jede Ritze von menschlichem Elend erdrückt würde. Und wie könnte diese herannahende Ballung von Menschen möglicherweiße ernährt werden, fragte er sich. Wie könnte auf den grünen Feldern, an denen er vorbeiging, ausreichend Getreide angebaut werden, auch wenn jedes Moor, jede Hecke und jeder Wald kultiviert würde?“
Da ich wie Malthus ein ebenso großer Mathematiker bin, finde ich, dass die Darstellungen von „Nahrungs- und Bevölkerungswachstum“ bzw. dem „Gesetz der Not“ hinreichend dargestellt sind.
Markus Richter
„Sollte man einem Bettler oder Obdachlosen Geld geben oder ihm lieber etwas zu essen geben?“
Ich glaube diese Frage hat sich jeder schon mal gestellt. Man will ja nicht unterstützen, dass das Geld für Drogen oder Alkohol oder andere schädliche Dinge verwendet wird.
Ein Berliner Streetworker hat diese Frage einmal aufgegriffen und hat sich ganz klar für das Geld ausgesprochen, mit der mir sehr einleuchtenden Begründung. „Gibt man einem Obdachlosen/Bettler Geld kann er selbstbestimmt entscheiden, was er mit dem Geld anfängt und wofür er es einsetzt. Gebe ich ihm diese Chance nicht, hat er keine Wahlmöglichkeit und bleibt in einer gewissen Bevormundung.“
Irgendwie musste ich bei dem was ich grade von Malthus gelesen haben daran denken… Wollen wir wirklich die Menschen permanent bevormunden oder ihnen die Möglichkeit geben zu selbstbestimmten, verantwortungsbewussten Personen zu werden?!
Sebastian Meichßner
Malthus würde darauf wohl antworten: „Keinerlei mögliche Abgaben oder Opfer der Reichen, insbesondere an Geld, könnten auch nur für eine Weile die Widerkehr der Not bei den ärmeren Mitgliedern der Gesellscahft verhindern, wer immer diese auch seien. Große Veränderungen könnten es allerdings geben: Die Reichen können arm werden, und manche der Armen reich; aber ein Teil der Gesellschaft muss zwangsläufig ein schweres Leben führen, wobei die Schwierigkeiten naturgemäß die am wenigsten begünstigsten Mitglieder treffen werden.“ (S.60)
„Wenn die Reichen täglich je 5 Schilling für 500 000 Menschen aufbringen und hergeben würden, ohne ihren eigenen Tisch einzuschränken, dann würden ohne Zweifel diese Menschen besser leben und eine größere Menge Lebensmittel verbrauchen, und infolgedessen verbliebe weniger Nahrung zur VErteilung unter den übrigen. Mithin würde sich jedermanns Anrecht verringern oder für dieselbe Anzahl Silbermünzen könnte eine geringere Menge an Unterhaltsmitteln erworben werden.“ (S. 61)
Malthus geht hier konsequent von einer gleichen bleibenden Anzahl Nahrungsmittel aus. Bekommen die Armen mehr Geld, können sie sich von den (gleich gebliebenen) Nahrungsmitteln mehr leisten. So steigt die Nachfrage. So steigt dann aber auch der Preis für das nachgefragte Gut. Inflation.
„Zum anderen verringert die Lebensmittelmenge, die in Armenhäusern von einem Teil der Gesellschaft verzehrt wird, der im Allgemeinen nicht als de wertvollste betrachtet werden kann, die Anteile, die sonst den fleißigeren und würdigeren Mitgliedern zugutegekommen wären, und zwingt auf eben diese Weise weitere dazu, abhängig zu werden. Wenn die Bedürftigen in den Armenhäusern besser leben würden, als sie es jetzt tun, dann würde diese neue Geldverteilung in der Gesellschaft durch einen Anstieg der Lebensmittelpreise eine noch deutlichere Verschlechterung auf die Lebensbedingungen jener außerhalb der Armenhäuser bewirken.“ (S.62 – Alle Zitate aus „Thomas Robert Malthus; Das Bevölkerungsgesetz; aus dem englischen von Chrstian M. Barth; 1. Auflage; 2022; Matthes & Seitz Berlin“)
Ela
Lieber Markus,
aus meiner Erfahrung heraus, werden Alkoholsüchtige, Aussteiger, Drogenabhängige und
wer auch immer am sozialen Nuckel hängt, nicht zu verantwortungsvollen Menschen
wenn man sie immer schön mit Geld versorgt.
Es bleiben Almosen, die in plötzlichen Notsituationen berechtigt sind. Dauerhaft bewirken sie aber,
dass Menschen in ihrer Situation bleiben.
Sie werden damit auf der Stufe des Bittenden und Bettelnden gehalten.
Das Geld wandert definitiv in die verschiedenen Süchte.
Man sollte sich um sie ‚kümmern‘. Immer wieder mit ihnen reden und Angebote für ein
‚verantwortungsvolles Leben lernen‘ unterbreiten.
Das neue Leben beginnt im Kopf!
MFG