Manchmal verschlägts uns auf gruselige Pfade bei unseren Recherchen.
Wie dem auch sei, wir nehmen euch mal mit hinein in die „wunderbare“
Welt der Eugenik, der Bevölkerungsentwicklung um am Ende
bei unserer Lieblingskonferenz des letzten Jahrhunderts zu landen.
Die Zukunft der Menschheit
1962 fand in London das sog. Ciba Symposium „The Future of Man“ statt.
Hier trafen sich 27 der damals angesehensten Wissenschaftler ihrer Zeit und
debattierten über nichts geringeres als: Die Zukunft der Menschheit!
„Unter dem Eindruck der sogenannten ‚Bevölkerungsexplosion‘ und verbreiteter
Degenerationsängste formulierten Genetiker und Eugeniker nicht nur ihre alarmistischen
Gegenwartseinschätzungen und Zukunftsvisionen von der menschlichen Bevölkerung neu,
sondern auch ihre eugenischen Maximen.“1
Hier trafen nun junge und ältere Genetiker, die bereits vor 1945 eine herausragende
Rolle gespielt hatten, aufeinander. Rassenhygiene bzw. nationalsozialistischer Eugenik wollten sie nicht.
Nie wieder. Aber sie wollen eine sog. ‚Reformeugenik‘. – Ganz ohne geht’s dann doch nicht. –
Vertreter dieser Version sagen, dass sie Klassen- und Rassenvorurteile ablehnen und
dafür mehr auf Aufklärung und Freiwilligkeit setzen.
Eugenik für alle?
Zur Begriffserklärung „Eugenik“ hier entlang.
– „Immer schön das Erbgut sauber halten!“ –
Der Traum eines jeden Eugenikers, vor allem wenn er Nazi ist, war es,
die Rasse sauber zu halten. Also die Gene vor Vermischung mit
niederen Rassen zu bewahren. In der Zeit vor 1945 mündete das
bspw. in die Ermordung von Millionen Juden, Behinderten und Homosexuellen.
Aber die Reformeugenik lehnt ein solches Vorgehen entschieden ab.
Sie setzt lieber auf Aufklärung und Freiwilligkeit. Denn, „die einzelnen, freiwillig und
individuell getroffenen Maßnahmen [führen] in ihrer Summe
über die Ziele früherer Eugeniker hinaus“.2
An dieser Stelle bitte das Zitat nochmal sacken lassen.
Welt retten per Pille
„Grundsätzlich war sich der Großteil der Wissenschaftler auf dem Ciba-Symposium
darin einig, dass sowohl die ‚genetische Degeneration‘, verursacht durch einen Mangel an
natürlicher Selektion und die Vergrößerung der Mutationsrate durch radioaktive Strahlung,
als auch die ‚Bevölkerungsexplosion‘ vermindert werden sollten.“3
Für die Verhinderung einer Bevölkerungsexplosion, hatte Gregory Pincus,
Co-Erfinder der Anti-Baby-Pille, eine ‚grandiose Idee‘:
„Er plädierte […] für die Regulierung der Fortpflanzung mithilfe von neuen Verhütungsmethoden.
Mit seinem Vortrag zur Wirkungsweise und Anwendung des von ihm, Carl Djerassi und John Rock
entwickelten hormonellen Wirkstoffs zur oralen Empfängnisverhütung präsentierte er
die Erfolgsgeschichte der ersten Anti-Baby-Pille.“4
Bis hierhin vom Ciba-Syposium „The Future of Man“.
Wer mehr wissen will, kann das zitierte Dokument bei der
Uni Zürich hier anfordern.
Schluck das (Programm) hier
Kommen wir zu unserer „lieblings“ Konferenz. Die ICPD in Kairo 1994.
Auch hier war das schnelle Bevölkerungswachstum ein großes Thema.
Aber dort wurde zum ersten Mal in der Geschichte von 179 UN-Mitgliedsstaaten,
der einzelne Mensch in den Mittelpunkt der Bevölkerungspolitik gestellt.5
Und zwar in Form der „reproduktiven Gesundheit und Rechte“
bzw. der „sexuellen Rechte“.
Unter Punkt 7.3. (S.44 PDF – Aktionsprogramm der ICPD) ist folgendes zu lesen.
„Diese Rechte [gem. sind reproduktive Rechte] beruhen auf der Anerkennung des Grundrechts
aller Paare und Einzelpersonen, frei und verantwortungsvoll und verantwortungsbewusst über
die Anzahl, den Abstand und den Zeitpunkt ihrer Kinder zu entscheiden und die Informationen und
Mittel dazu zu haben, sowie das Recht, den höchsten Standard an sexuellen und reproduktiven
Gesundheit zu erreichen. Es beinhaltet auch ihr Recht, Entscheidungen zu treffen über die Fortpflanzung
frei von Diskriminierung, Zwang und Gewalt zu treffen, wie wie es in den
Menschenrechtsdokumenten zum Ausdruck kommt.“6
Nochmal das Zitat von vorhin: „[D]ie einzelnen, freiwillig und
individuell getroffenen Maßnahmen [führen] in ihrer Summe
über die Ziele früherer Eugeniker hinaus“.2
Das ist gut für dich
Vielleicht passt da das Zitat von Al Gore,
(ehem. Vice-President of the United States of America)
vom Programm of Action der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1994:
“Wir glauben, dass die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen
Familienplanungs- und Gesundheitsdiensten gleichzeitig den Wunsch
der Frauen respektiert, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern,
das Bevölkerungswachstum und die Abtreibungsrate zu reduzieren.”7
Dazu dann doch nochmal was vom Symposium:
„Der Jahresbericht der Ciba Foundation für das Jahr 1962 formulierte
nachträglich die Hoffnung, dass die Diskussionen, Anschauungen
und Prognosen der Wissenschaftler dem ‚intelligenten Laien‘ und insbesondere
den Staatsmännern und Politikern helfen, ‚to be better prepared for the decisions
which will have to be taken.‘ Freilich bestand der Anspruch des Symposiums nicht
in der direkten Politikberatung, aber doch wohl in der Bereitstellung eines interdisziplinären
Orientierungswissens für Entscheidungen im Bereich
der Bevölkerungspolitik und Familienplanung“.8
UND.
„Zahlreiche Symposiumsteilnehmer sprachen sich dafür aus,
dass die Freiwilligkeit eugenischer Maßnahmen zwar gewährleistet
sein müsse, dass aber das reproduktive Verhalten der Menschen
mit staatlichen Anreizen gesteuert werden sollte.“9
Mission Complete?
Merke:
„Reproduktive Gesundheit und Rechte“ bzw. „Sexuelle Rechte“
haben (bestimmt oder eher: hoffentlich) nur dein Bestes im Sinn.
Ganz nebenbei:
Hans Harmsen (Gründer von Pro Familia) und
Margaret Sanger (Gründerin Planned Parenthood)
waren Verfechter eugenischer Ideen.
Alles freiwillig, bzw. selbstbestimmt, versteht sich.
P.S. Was sagst du dazu?
Hat alles nichts miteinader zu tun? Oder doch?
Quellen:
1: Argast, Regula (2011). Population under Control: das Ciba-Symposium ”The Future of Man” von 1962 imSpannungsfeldvonReformeugenik,MolekulargenetikundReproduktionstechnologie. In: Overath,Petra. Die vergangene Zukunft Europas: Bevölkerungsforschung und –prognosen im 20. Und 21. Jahrhundert. Köln: Böhlau, 85-116. (PDF kann hier angefordert werden);
PDF S. 2
2: ebd.; PDF S. 4
3: ebd.; PDF S. 15
4: ebd.
5: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/weltbevoelkerungskonferenz-in-nairobi-zieht-bilanz-warum-bildung-hilft-bevoelkerungswachstum-zu-bremsen-100.html (aufgerufen am 20.11.2021)
6: https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/icpd_en.pdf (aufgerufen am: 20.11.2021); PDF S. 44
7: https://undocs.org/en/A/CONF.171/13/Rev.1 ; S. 181/197
8: siehe Fn. 1; PDF S. 10
9: ebd; PDF S. 16
Bildquellen:
Titelbild
Feuer
Regenbogenflagge_Gesicht
Pille_schlucken
Mädchen by: R. Richter
Sebastian Meichßner
Niemand hat die Absicht… https://www.youtube.com/watch?v=Abg1moXGLFU
Sebastian Meichßner
Noch ein paar Gedanken, die aber nicht in den Blog passen, sondern das Thema einfach kommentieren sollen:
Auf unserem Blog in der Suchfunktion einfach mal Selektion eingeben: https://youngandfree-kaleb.de/?s=Selektion
Da kommen u.a. die Themen Genderzid (Abtreibung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts) und die PID, bzw Ultraschallsache in Indien usw. „Spätestens Mitte der 1980er Jahre boten in Dehli jede Menge Kliniken
Ultraschalluntersuchungen an. Auch in Südkorea, Taiwan, Singapur und China
fand die Technik rasch Verbreitung – so rasch in der Tat, dass Wissenschaftler
sich später wundern sollten, mit welchem Tempo Geschlechtsselektion Schule machte.” (siehe https://youngandfree-kaleb.de/praenataldiagnostik-was-helfen-da-gesetze/)
Wenn der Mensch schon von sich aus, die „Schwächeren“, diejenigen die er nicht will, aussiebt, wenn dieses freiwillige Verhalten des Einzelnen bei Eugenikern fast schon feuchte Träume verursacht, wie gut ist dann der Mensch?
Eigentlich sind wir bei dem Thema Eugenik und wie es anscheinend mit Hilfe der „Reformeugenik“ gehandhabt wird beim tiefsten Kern der Sache: Ist der Mensch wirklich gut?
Mikela
Nein, das ist er von sich aus nicht. 😉
Wenn der Mensch nach den Grundsätzen der Bibel lebt
braucht er keine Eugenik und so manch andere Wissenschaft auch nicht.
Punkt!
Das Beispiel haben wir vor Augen.
Alles wird verändert und kaputt gemacht zum Nachteil der Menschheit.
Die Hochfinanz hat nicht das Wohl der Menschen im Sinn … Geld verdirbt eben den Charakter.
Die Bibel sagt so schön: eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel.