Wir müssen uns wieder mehr wagen. Mut fassen. Wir müssen uns angesichts der großen Herausforderungen wieder besinnen. Vielleicht ist ein „Rückschritt“ gar nicht so negativ wie er sich auf den ersten Versuch liest.
Fortschritt ist immer willkommen. Aber Rückschritt? Wie dem auch sei: Hier und heute wagen wir mit euch mal wieder mehr Rückschritt!
Vorbemerkung
Danke, dass du diesen Blog liest. Obwohl schon die Überschrift abschreckend ist. Denn: Wer will schon Rückschritt wagen? Rückständig sein? Wollen wir nicht nach vorn? In die Zukunft? In die schöne, neue Welt?
Aber wenn wir dich mit dieser Vorbemerkung mal kurz ausbremsen dürften und dich fragen, was diese Begriffe „Fortschritt“, „Rückschritt“, „Vorn“, „Zunkunft“, „Schön“, „Neu“ in dir auslösen? Und weißt du auch, was uns unter diesen Begriffen, besonders unter „Fortschritt“, heute alles verkauft wird?
Der Rückschritt
Wir zitieren ja gerne aus alten Büchern. Uns bindet keine Uni an irgendwelche Veröffentlichungsjahre bzw. Jahresgrenzen bis wohin Bücher zitiert werden dürfen. Wahrheit fällt zwar manchmal aus der Mode, trotzdem ist sie einfach zeitlos.
Jedenfalls, kam uns vor kurzem „Auf Leben und Tod – Abtreibung in der Diskussion“1 in seiner 5. stark erweiterten Auflage in die Hände. Diese stammt aus dem Jahre 1991. Darin zitieren die Herausgeber eine Schrift, veröffentlicht vom Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, aus dem Jahr 19892.
Nach dem wir dieses kleine Schriftstück gefunden und abgestaubt haben, lesen wir auf der Rückseite von der damaligen Bundesministerin Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr: „‚Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.‘ […] Das ungeborene Leben ist die schwächste Form menschlichen Lebens. […] Es wird heute ernsthaft nicht mehr bestritten, daß auch vorgeburtliches Leben personales menschliches Leben ist. Mensch wird man also nicht erst mit der Geburt. […] Das ungeborene braucht genauso wie das geborene Kind unseren Schutz und die Achtung seiner Würde.“3
Personales menschliches Leben? „Hört. Hört.“ Hätten wir fast gerufen…
„Das Leben vor der Geburt“
Um euch noch einen tieferen Einblick zu geben, wie „Rückschritt“ auch aussehen kann, zitieren wir Katharina Zimmer, die Autorin:
„Das Leben vor der Geburt beginnt, wenn die reife (weibliche) Eizelle mit einer (männlichen) Samenzelle verschmilzt. Von diesem Tag an fängt eine Entwicklung an, die erst mit dem Tod endet. Sie ist fließend. Nichts in ihr geschieht ohne Vorbereitung. Nichts ohne Folgen. Die Geburt ist nur ein Übergang.“4
„Es ist noch nicht lange her, da glaubte man, das ungeborene Kind sei den ausgedehntesten Teil seiner Zeit im Mutterleib ein unempfindliches, dumpfes, primitiv vegetierendes Etwas. Ein Zellklumpen – denken heute noch viele Frauen und meinen damit den Embryo. Als Embryo bezeichnen Wissenschaftler das ungeborene Kind in den ersten acht bis zwölf Wochen. Danach sprechen sie vom Fötus. Man sieht es nicht, man spürt es nicht, das verborgene Leben, das Kind. Die Mutter fühlt es zum ersten Mal drei Monate, nachdem es sich bereits bewegen kann. Lange vorher ist es jedoch ein fein ausgebildetes Wesen, unverwechselbar menschlich in allen seinen Merkmalen. […]
So unglaublich es uns scheint: Wenn der Embryo noch nicht einmal ganze zwei Millimeter groß ist, funktioniert bereits sein Gehirn – es steuert seine weitere Entwicklung. Und wenn er dreieinhalb Millimeter ‚groß‘ ist, das heißt etwa 25 Tage alt, dann sind schon alle seine Organe angelegt: Sein Herz, die Haut, das Zentralnervensystem, die Leber, die Lunge, der Darm und Geschlechtsorgane“5
Vorschlag
Was wagen wir jetzt? Als Fortschritt kann man auch bezeichnen, dass wir letztes Jahr am Abgrund standen und heute einen Schritt weiter sind. Vielleicht stehen wir auch zu nah an der Wand, durch die wir mit dem Kopf wollen, sodass wir das Bild, das große Ganze, gar nicht mehr sehen (können). Vielleicht wäre hier der Schritt zurück doch sinnvoller? Was meint ihr? Wo stehen wir? Wo sollte es hingehen?
Quellen (aufgerufen am 18.08.2022)
1: Auf Leben und Tod – Abtreibung in der Diskussion; Hoffacker/Steinschulte/Fietz/Brinsa (Hrsg.); 1991; Gustav Lübbe Verlag GmbH
2: Das Leben vor der Geburt; Katharina Zimmer; Hrsg. vom Bundesministerium für Jugend Familie, Frauen und Gesundheit; 1989
3: ebd.; Rückseite
4: ebd.; S. 2
5: ebd.; S. 1
Bilder: Gelbe_Jacke; Mädchen_Megaphon; Mann_Wand; Titelbild;
Ela
Man könnte es auch anders herum drehen. Erleben wir nicht gerade den ultimativen Rückschritt?
Wir haben mal gelernt, durch die Geschichte, dass die Würde des Menschen unantastbar sein muss. Jetzt soll sie so massiv angetastet werden, dass es einem übel werden kann. Tötung bis zur Geburt und nach der Geburt, Umwandlung des Geschlechtes durch Verstümmelung und Medikationen, Auflösung der allerwichtigsten Lebensgemeinschaft der Familie. Die Liste ist noch länger.
Das nenne ich vorsintflutlich und das ist es auch.
Zeugnis: ich war schockiert als ich mit 17 merkte das ich schwanger bin. Diese ‚befruchtete Eizelle‘ musste doch noch irgendwie abbluten. Das hat sie aber nicht getan, auch nicht durch heiß baden oder vom Tisch springen. Diese ‚befruchtete Eizelle‘ ist heute ein super Familienvater, ein Ingenieur, ein attraktiver Mann, ein Ehemann, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel, Freund, Kollege und Radfahrer.
Ihn hätte es erwischt wenn die Aktion in der Badewanne funktioniert hätte.
Was bin ich Gott dankbar das es ihn gibt!!!
Danke 🙏🏻