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SPD will Ehegattensplitting abschaffen

Aktuelle Seite: Start / Familie / SPD will Ehegattensplitting abschaffen
Dr. Wiebke Esdar, MdB, SPD. Copyright: photothek.net
10. September 2025 von Sebastian Meichßner

Wiebke Esdar, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, brachte gegenüber dem Handelsblatt indirekt das zur Sprache was bestimmte Menschen, die bestimmten Ideen folgen, seit Jahren Nachts nicht schlafen lässt. Oder strebt sie tatsächlich eine Verbesserung an?

Fördert ein völlig überholtes Rollenbild!

Vorab: Ich kenne mich mit den steuerlichen Tricks und Kniffen nicht aus. Ehegattensplitting musste ich auch erst googlen. Ich werde hier keine Expertise über Ehegattensplitting oder Familiensplitting, über das die SPD sogar mit sich reden lassen würde,1 vorgaukeln. Wer da mehr weiß, bitte gern die Kommentare schreiben!

Worüber ich aber schreiben kann, ist folgende Logik. Das Ehegattensplitting, so Esdar, fördere „Alleinverdiener-Ehen“ und setze „negative Erwerbsanreize für Frauen“2. Mit dem Splitting fördere der Staat „ein völlig überholtes Rollenbild“.3 Außerdem verschärfe er die Ungleichheit der Geschlechter. Dadurch gerieten viele Frauen in Abhängigkeiten. Kritiker würden dazu laut Handelsblatt sagen, „dass das Ehegattensplitting alte Rollenbilder zementiere, nach denen Männer in der Regel mehr verdienen als Frauen. Dadurch lohne es sich für Frauen wegen des Steuervorteils oft nicht, mehr zu arbeiten. Zugleich verschärfe das Ehegattensplitting den Fachkräftemangel im Land.“4 Und: „Eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) kam vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass eine Abschaffung des Ehegattensplittings und eine Umstellung der Besteuerung auf eine individuelle Veranlagung der Ehepartner bei gleichem Steueraufkommen zu mehr als einer halben Million zusätzlicher Vollzeit-Arbeitskräfte führen würden.“5,6

In der Leibnitz Studie heißt es sogar, es zu befürchten(!!!), „dass durch das Ehegattensplitting ihre finanzielle Abhängigkeit von ihren Ehepartnern und eine klassische Rollenaufteilung gefördert werden.“7 #Wie sehr willst du Geschlechter-Klassen-kampf? Ja.

Fördert die Abschaffung der Familie!

Ja, man könnte diese Überschrift nicht nur als Tatsache, sondern auch als Aufforderung lesen. Esdars-SPD-Gedanken jedenfalls erinnern mich an unseren Beitrag „Die Frau im Klassenkampf – I„. Dort haben wir folgendes festgestellt:

Friedrich Engels schrieb 1892: „In einem alten, 1846 von Marx und mir ausgearbeiteten, ungedruckten Manuskript finde ich: ‚Die erste Teilung der Arbeit ist die von Mann und Weib zur Kinderzeugung.‘ Und heute kann ich hinzusetzen: Der erste Klassengegensatz, der in der Geschichte auftritt, fällt zusammen mit der Entwicklung des Antagonismus von Mann und Weib in der Einzelehe, und die erste Klassenunterdrückung mit der des weiblichen Geschlechts durch das männliche.„8

Dale O’Leary schrieb dazu: „Um Befreiung zur klassenlosen Gesellschaft zu erreichen, sagten Marx und Engels, müssen Produktion und Reproduktion aus den Händen der Unterdrücker genommen und in diejenigen der Unterdrückten gegeben werden. Dies würde nicht nur die Abschaffung des Privateigentums erfordern, sondern auch die Zerstörung der väterlich geführten Familie; dass alle Frauen gezwungen würden, außer Haus zu arbeiten; kostenlose Kinderbetreuung und die Kollektivierung von Haushaltsaufgaben; einfache Scheidung, sexuelle Befreiung und die Akzeptanz von Unehelichkeit; und schließlich die Zerstörung der Religion, weil die Religion die Familie unterstützt.“9

Dies gründet laut O’Leary u.a. auf folgenden Vorstellungen Engels‘: „Es wird sich dann zeigen, daß die Befreiung der Frau zur ersten Vorbedingung hat die Wiedereinführung des ganzen weiblichen Geschlechts in die öffentliche Industrie, und daß dies wieder erfordert die Beseitigung der Eigenschaft der Einzelfamilie als wirtschaftlicher Einheit der Gesellschaft.“10

Mehr dazu unter dem Stichwort „Klassenkampf„.

Interessanterweise hörte ich gestern in der neuen Biografie über Hannah Arendt11 folgendes Zitat von ihr:

„Die durchschnittliche Situation der berufstätigen Frau ist aber noch komplizierter. Nicht nur, dass sie trotz ihrer prinzipiellen Gleichberechtigung eine faktische Geringschätzung ihrer Leistungen einstecken muss. Sie hat außerdem noch Pflichten übrig behalten, die sich mit ihrem neuen Stand nicht mehr vereinbaren lassen und die teils auf gesellschaftlichen, teils auf biologischen Tatsachen basieren. Sie soll neben dem Berufe noch einen Haushalt besorgen und für ihre Kinder sorgen. So scheint die Freiheit des Erwerbs entweder zu ihrer Versklavung oder zu einer Auflösung der Familie zu führen.„12 Das was Marx und Engels wollten.

Dazu empfehle ich unbedingt das Gespräch zwischen Betty Friedan und Simone de Beauvoir zu lesen. De Beauvoir vertrat mit ihrem Feminismus die Ansicht, dass es nicht einmal darum gehe, „den Frauen eine Wahl zu lassen – alles, was sie ermutigt, Mutter werden zu wollen oder ihnen diese Wahl lässt, ist falsch. Die Familie muss abgeschafft werden„.13

Aber Max Horkheimer, ehemaliger Leiter der sog. Frankfurter Schule, einer der wichtigsten Ideengeber nach der Nazi-Dikatur und ebenfalls ein Marx-nach-Denkender, sagte: „Entweder wird die Atomisierung der Menschen durch tiefgreifende Veränderungen und Umwandlungen überwunden, oder sie könnte unserer Kultur in der Tat zum Verhängnis werden. Die gleichen wirtschaftlichen Veränderungen, die die Familie zerstören, führen die Gefahr des Totalitarismus mit sich. Die Familie in der Krise bringt jene Einstellungen hervor, die die Menschen zur blinden Unterwerfung prädisponieren.“14 Er sah in der Familie die „verläßichste und erfolgreichste Gegeninstanz gegen den Rückfall in die Barbarei“15. Mehr zu Horkheimers Gedanken findet ihr in „Familie ist der Widerstand„.

Wenn das Ehegattensplitting abgeschafft wird, könnten Marx‘ und Engels‘ Gedanken noch realer werden als sie es eh schon sind. Es wird mehr Frauen in Vollzeit-Arbeit geben (müssen). Anders könnten sich Familien das Leben nicht mehr leisten. Damit, sollten in dieser Konstellation überhaupt noch Kinder geboren werden, wird es für die aber keine Zeit mehr geben. Der Staat wird die Erziehung übernehmen (müssen). Damit ist die Familie in ihre Atome gespalten und im Begriff sich aufzulösen. Die Logik ist zwingend und im Engels Zitat oben bereits logisch vorgedacht.

Die Frau aus ihrem taditionellen Rollen schälen zu wollen scheint nur vordergründig. Sie als Vollzeit-arbeitskräftige-Steurzahlerin, die ihren Beitrag leistet und dem Fachkräftemangel abhilft, zu gewinnen, ist womöglich das eigentlich erstrebte Ziel. Damit wird die Frau von ihrem Mann, ihrer Familie, zur Arbeit befreit. Was hat sie davon? Mehr Unabhängigkeit von einem Mann, an den sie sich aus Liebe gebunden hat? Was hat der Staat davon? Mehr Steuereinnahmen, mehr Arbeitskräfte, höheres Bruttoinlangsprodukt!

Arendt sprach es doch an. Die Frau aber hat doch bereits Familien-Arbeit. Nur keiner im Staat honoriert ihre aufopferungsvolle Hingabe an die Familie, den Nachwuchs und die Zukunft (des Staates). Vielleicht sollten wir das mal ändern…

Titelbild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dr._Wiebke_Esdar_OE_5748_Q.jpg;

  1. „Auch die Vorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD, Sarah Philipp, sieht daher Reformbedarf: ‚Wenn es darum geht, das Ehegattensplitting in ein gerechtes Familiensplitting zu überführen, sind wir gerne bereit, mit der Union zu verhandeln‘, sagte sie dem Handelsblatt.“; (08.09.2025) in „SPD will Steuerprivileg für verheiratete Paare abschaffen“ (Handelsblatt): https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ehegattensplitting-spd-will-steuerprivileg-fuer-verheiratete-paare-abschaffen/100153625.html, zuletzt aufgerufen am 10.09.2025. ↩︎
  2. Zitate Wiebke Esdar (08.09.2025) in „SPD will Steuerprivileg für verheiratete Paare abschaffen“ (Handelsblatt): https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ehegattensplitting-spd-will-steuerprivileg-fuer-verheiratete-paare-abschaffen/100153625.html, zuletzt aufgerufen am 10.09.2025. ↩︎
  3. ebd. ↩︎
  4. ebd. Kein Zitat von Esdar. ↩︎
  5. ebd. ↩︎
  6. „Ehegattensplitting auf dem Prüfstand“, Leibnitz Studie: https://www.rwi-essen.de/fileadmin/user_upload/RWI/Publikationen/Impact_Notes/rwi_impact__note_ehegattensplitting.pdf, zuletzt aufgerufen am 10.09.2025. ↩︎
  7. ebd., S. 1. ↩︎
  8. Engels, Friedrich – „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“ in: Karl Marx/Friedrich Engels-Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 21, 1962, S. 68. (https://marxwirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/engels-ursprung-der-familie-usw.pdf; hier S. 46 von 162). ↩︎
  9. Dale O’Leary, The Gender Agenda – Redifining Equality, Vital Issues Press, 1997, S. 102; übersetzt mit DeepL.com | https://www.dijg.de/gender-mainstreaming/o-leary-agenda-begriff-pekinger-aktionsplattform/. ↩︎
  10. vgl. Fn. 5; S. 76 | Ergänzend dazu nochmal Engels (Fn.1; S. 77): „Mit dem Übergang der Produktionsmittel in Gemeineigentum hört die Einzelfamilie auf, wirtschaftliche Einheit der Gesellschaft zu sein. Die Privathaushaltung verwandelt sich in eine gesellschaftliche Industrie. Die Pflege und Erziehung der Kinder wird öffentliche Angelegenheit; die Gesellschaft sorgt für alle Kinder gleichmäßig, seien sie eheliche oder uneheliche. Damit fällt die Sorge weg wegen der „Folgen“, die heute das wesentlichste gesellschaftliche – moralische wie ökonomische – Moment bildet, das die rücksichtslose Hingabe eines Mädchens an den geliebten Mann verhindert. Wird das nicht Ursache genug sein zum allmählichen Aufkommen eines ungenierteren Geschlechtsverkehrs und damit auch einer laxeren öffentlichen Meinung von wegen jungfräulicher Ehre und weiblicher Schande?“ ↩︎
  11. Hannah Arendt. Die Biografie; Von Thomas Meyer; Gesprochen von Timo Weisschnur und Maria Hartmann; ©2023 Piper Verlag GmbH (P)2023 Hörbuch Hamburg HHV GmbH ↩︎
  12. ebd.; Kapitel 241. ↩︎
  13. Simon de Beauvoir (1975) in Betty Friedan; It changed my Life, writings on the Women’s Movement; 1976; S. 305f.; Hervorheb. d. Autors ↩︎
  14. Horkheimer Max, Autorität und Familie in der Gegenwart. In: Derbolav, Josef und Nicolin, Friedhelm (Hrsg.): Erkenntnis und Verantwortung, Festschrift für Theodor Litt, Düsseldorf, 1960, Pädagogischer Verlag Schwann, S. 152-167, hier S. 158, Hervorheb. d. Autors. ↩︎
  15. ebd., S. 167, Hervorheb. d. Autors. ↩︎
Kategorie: Familie, NewsSchlagwörter: Familie, Feminismus, Mutter, Politik
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