Ach die lieben Kleinen.
Kinder sind doch am niedlichsten wenn sie brav sind. Oder schlafen?
Mit kleinen Wutanfällen und Aggression können wir wenig anfangen.
Die müssen schnell wieder besänftigt ggf. unterbunden werden.
Dabei ist Aggression „ein wertneutraler Antrieb. Er hat seine lebenserhaltenden Funktionen,
nämlich die, durch Handlungen des Abstoßens, des Verteidigens, der Selbstbehauptung,
das Maß an lebensnotwendiger Freiheit zu erwirken.“
Die Aggression gehört zu den Antrieben des Menschen, „die in der Kindheit mit Hilfe des Trotzes entfaltet werden muß
und den Sinn hat, die Überlebenschancen und Entfaltungsmöglichkeiten des Menschen zu erhöhen und zu garantieren.“
Man sollte den „kleinen Kindern einerseits genug Eigenaktivität und Eigeninitiative“ lassen
„und ihnen in ungegängelter Weise die Möglichkeit“ geben „im Kleinkindalter den näheren Lebensraum zu erobern.“
Andererseits gilt dabei nicht: Alles ist erlaubt!
Kinder müssen die Eltern auch „Spielverderber“ und „Nein-Sager“ erleben.
„Alles-laufen-Lassen entlastet den nach Befreiung suchenden Aggressionstrieb nicht,
sondern lässt ihn geradzu wuchern.“
Wohin das führen soll?
Hat sich der Aggressionstrieb des Menschen „zu einer angemessenen Möglichkeit nein zu sagen,
sich zu wehren und zu verteidigen entwickelt“ kann er „ in Situationen in denen Verteidigung nötig wird,
mit Überlegenheit und Gelassenheit eingesetzt werden.“
Gezielte Aggression dient dem Schutz unserer Familie, Freunde und Besitz.
Kinder brauchen eine entwicklungsgerechte Erziehung ihrer Aggression.
Sie müssen wissen wann und wo sie angebracht ist.
Müssen Möglichkeiten haben „Dampf ablassen“ zu können.
Wo lernt man das besser als im sicheren, familiären Umfeld?
Unterdrückung birgt die Gefahr, ihres Ausbruchs an anderer, ungeeigneter Stelle.
„Kämpft“ also mit den kleinen „Wutbrocken“ 😉
Quellen:
Alle Zitate sind dem Buch
Manipulierte Maßlosigkeit, Christa Meves, 1972,Herderbücherei, S. 76ff
entnommen.
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Meichßner Sebastian
Besonders Jungs lernen vom Vater mit ihrer Aggression umzugehen bzw. diese zu verarbeiten.
Väter spielen „überraschender, unvorhersehbarer und herausfordernder als Mütter.
Selbst im Umgang mit Säuglingen sind Väter oft wesentlich ungestümer als die Mütter“, so Lieselotte Ahnert (2010, S. 82f).
Also liebe Väter stellt euch den Kämpfen mit euren Söhnen. Die brauchen das!
Eure Töchter übrigens auch =). Und eure Frau sowieso.
Jessica
Das öffnet die Augen zum Thema Aggression. Ich selbst habe das für mich immer als negativ definiert aber das wechselt die Perspektive! So oft haben Kids in der Kita Aggressionen und wissen nicht wie sie damit umgehen sollen und die Erzieher sind auch überfordert. Also danke schon mal für den neuen Einblick 👍